München:

Kultusminister Bernd Sibler: Berufsorientierung nimmt am neuen Gymnasium in Bayern einen hohen Stellenwert ein ? akademische und berufliche Bildung sind gleichwertig

„Wir werden unsere Schüler zukünftig über zwei Elemente in der neunten und elften Jahrgangsstufe des Gymnasiums bei ihrer Studien- und Berufswahl unterstützen“

„Die Berufsorientierung nimmt am neuen Gymnasium in Bayern einen hohen Stellenwert ein: Wir werden unsere Schülerinnen und Schüler zukünftig über zwei Elemente in der neunten und der elften Jahrgangsstufe bei ihrem Orientierungs- und Entscheidungsprozess hinsichtlich ihrer Studien- und Berufswahl unterstützen. Wir wollen ihren Blick weiten für die vielfältigen Optionen, die sich für sie nach dem Abitur ergeben. Eine Berufsausbildung gehört definitiv dazu“, erklärt Bayerns Kultusminister Bernd Sibler mit Blick auf das Gesamtkonzept zur beruflichen Orientierung am neunjährigen Gymnasium. „Die Entscheidung für eine Berufsausbildung kann für den einzelnen jungen Menschen genauso richtig sein wie für ein Studium. Daher ist es mir wichtig, bereits in der Schule zu signalisieren, dass akademische und berufliche Bildung gleichwertig sind!“, so Minister Sibler. Aktuell entscheiden sich über 10 Prozent der Abiturientinnen und Abiturienten des Gymnasiums für eine
Berufsausbildung.

Basismodul und Projektseminar

Die Studien- und Berufsorientierung am neunjährigen Gymnasium basiert in Zukunft schwerpunktmäßig auf zwei aufeinander aufbauenden Elementen: dem Basismodul in der neunten Jahrgangsstufe und dem Projekt-Seminar in der elften Jahrgangsstufe. In der neunten Klasse sollen inhaltlich vor allem die Berufsorientierung und die Möglichkeit einer dualen Ausbildung im Zentrum stehen. Dort kann auch die Vor- und Nachbereitung sowie die pädagogische Begleitung des Betriebspraktikums stattfinden, das der Großteil der Gymnasien bereits jetzt durchführt, um den Schülerinnen und Schülern einen ersten Einblick in die reale Arbeitswelt zu ermöglichen. Darauf aufbauend können die Schülerinnen und Schüler im sogenannten P-Seminar der elften Klasse in einem praktischen Projekt über das gesamte Schuljahr einen konkreten Einblick in die Arbeitswelt gewinnen. Das Projekt muss in Kooperation mit außerschulischen Partnern stattfinden. Hinzu kommt eine allgemeine Studien- und Berufsorientierung, in der
ein Überblick über Studienfelder und Studienanforderungen im Mittelpunkt steht.

Koordinator für die Berufsorientierung bereits am achtjährigen Gymnasium eingeführt

Bereits am achtjährigen Gymnasium spielt die Berufsorientierung eine wichtige Rolle. Das zugrundeliegende Konzept, das für das neunjährige Gymnasium weiterentwickelt wird, wurde mit der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft e.V. (vbw), der Handwerkskammer (HWK) und der Industrie- und Handelskammer (IHK) erarbeitet und zielt u.a. auf eine stärkere Vernetzung der Maßnahmen in der Schule sowie mit externen Partnern ab.  Es beinhaltet neben dem bewährten P-Seminar u.a. einen Koordinator für die Berufsorientierung an jedem Gymnasium, der passgenaue Konzepte für die Schule organisiert und den Kontakt zu externen Partnern vor Ort pflegt. Diese Aufgabe wurde im Februar 2018 erstmals an den Schulen eingeführt. Die Internet-Plattform www.berufsorientierung-gymnasium.bayern.de bündelt die Informationen und Angebote zur beruflichen Orientierung am Gymnasium. Einblicke in die moderne Arbeitswelt erhalten die Schülerinnen und Schüler am Gymnasium auch bei Themen der Arbeitswelt im
Unterricht des Faches Wirtschaft und Recht, bei Projekten, Praktika und Informationsveranstaltungen.

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Von redaktion