München – Kaufbeuren
„Daumen nach oben für Haltepunkt Neugablonz“
Das Signal für
einen Zughalt in Neugablonz steht auf grün. Das Bayerische
Verkehrsministerium, die Stadt Kaufbeuren und die Deutsche
Bahn AG haben heute den Daumen nach oben gestreckt
bei der Bewertung eines neuen Haltepunkts im größten
Kaufbeurer Stadtteil. „Das Bahnland Bayern kommt
im Allgäu immer stärker an. Neugablonz mit der Bahn
zu bedienen, macht verkehrlich und volkswirtschaftlich
Sinn. Mit diesem neuen attraktiven Haltepunkt wollen
wir künftig in der Region den Bahnfahreranteil nochmals
erhöhen“, gibt Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil
als Devise aus. Realisiert werden soll das Stationsprojekt
voraussichtlich bis zum Jahr 2017. Die Kosten liegen
bei rund 1,6 Millionen Euro. Bahnexperten des Freistaats
rechnen mit mehr als 400 Ein- und Aussteigern pro Tag.
Kaufbeurens
Oberbürgermeister Stefan Bosse freut sich auf die
direkte Anbindung von Neugablonz. „Die Stadt unterstützt
das Bahnhofsprojekt vorbehaltlos. Zusammen mit der
geplanten Modernisierung des zentralen Bahnhofs möchten
wir in Kaufbeuren damit ein neues Bahn-Zeitalter einläuten.
Wir wollen die Station in Neugablonz zu einem attraktiven
Drehkreuz zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln
machen. Deshalb planen wir auch die Verlängerung von
drei Stadtbuslinien zum neuen Haltepunkt“, erläutert
Bosse. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG),
die im Auftrag des Bayerischen Verkehrsministeriums
die Wirtschaftlichkeit der Maßnahme geprüft hatte,
sieht gute Chancen, dass mit einer optimalen Busverknüpfung
die Nachfrage nochmals steigen kann.
In
Neugablonz sollen zwei 240 Meter lange und 55 Zentimeter
hohe Bahnsteige mit fahrgastfreundlicher Ausstattung
entstehen. Finanziert werden soll der Haltepunkt aus
einem Topf mit Bundesmitteln für Nahverkehrsinfrastrukturmaßnahmen,
über deren Verwendung die jeweiligen Länder gemeinsam
mit der Deutschen Bahn AG entscheiden. Die Station
kann nicht vor 2017 realisiert werden, da unter anderem
ein Halt in Neugablonz erst in den Fahrplan integrierbar
ist, wenn die Strecke von München über Memmingen
nach Lindau vollständig ausgebaut ist. Dies ist aktuell
für Ende 2017 vorgesehen. Ab diesem Zeitpunkt könnten
dann stündlich Züge in Neugablonz halten, in der
Hauptverkehrszeit sogar noch öfter.
Die
Idee für den neuen Haltepunkt entstand im Jahr 2010.
Damals musste die Straßenbrücke über die Bahnlinie
Buchloe – Kempten im Verlauf der Josefsthaler Straße
wegen Baufälligkeit gesperrt werden. Während der
notwendigen Abstimmungen zwischen Stadt und Bahn kam
der Vorschlag auf, im Zuge eines Brückenneubaus gleich
einen Haltepunkt für den mehr als 12 000 Einwohner
zählenden Stadtteil Neugablonz zu planen. Dieser würde
auch die Anbindung der benachbarten Gemeinden Pforzen
und Irsee verbessern und das überregional bekannte
Bildungszentrum Kloster Irsee erhielte damit einen
attraktiven Bahnhalt.
Minister Zeil
weist darauf hin, dass der Zugverkehr von und nach
Kaufbeuren bereits in den letzten Jahren deutlich verbessert
worden sei. Mit finanzieller Unterstützung des Freistaates
wurde der Bahnsteig am Gleis 4 wieder in Betrieb genommen,
was den Einsatz zusätzlicher Züge ermöglichte. Im
Dezember 2011 ging die Neigetechnik auf der gesamten
Achse von Augsburg über Kempten nach Lindau in Betrieb.
Hierdurch verkürzten sich die Reisezeiten um bis zu
eine halbe Stunde. Augsburg ist von Kaufbeuren aus
nun in 35 Minuten mit dem Zug zu erreichen, eine Fahrt
an den Bodensee dauert weniger als eineinhalb Stunden.
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