BE’ER SHEVA/REGENSBURG:
Israelische, amerikanische und bayerische Studierende entwickeln neues Konzept für leerstehendes Warenhaus in Regensburg
Gotthardt: „BIPA fördert grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Innovation“
Tal Monsonego, Seling Bögerl, Tobias Gotthardt, Selina Schimpel, Adi Cohen (von links; Foto: StMWi/F. Wachtveitl)
Israelische, amerikanische und bayerische Studentinnen und Studenten haben im Rahmen des Programms BIPA (Bavaria–Israel Partnership Accelerator) ein neues Konzept für das leerstehende Warenhaus am Neupfarrplatz in Regensburg entwickelt. Ziel des Programms ist es, junge Talente aus unterschiedlichen Ländern zusammenzubringen, unternehmerisches Denken zu fördern und gemeinsam praxisnahe Lösungen für wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen zu erarbeiten. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Programms und der Abschlusspräsentationen der 14. Ausgabe besuchte Wirtschaftsstaatssekretär Tobias Gotthardt den israelischen Projektpartner Tech7 in Be’er Sheva im Rahmen seiner Reise nach Israel. Die Studentengruppe stellte ein Konzept für einen „Cultural Hub“ vor, das verschiedene Facetten kultureller Erlebnisse miteinander vereint. „Geplant sind eine Rooftop Bar, ein Restaurant, ein Club im Keller sowie ein Pop-Up Museum. Zusätzlich sollen Workshops zur bayerischen Kultur sowohl Einheimischen als auch Touristen die Möglichkeit bieten, die Traditionen der Region hautnah zu erleben“, erklärte Gotthardt nach der Pitch-Session. Das Projekt hat das Potenzial, Kultur, Geschichte und moderne Erlebnisse auf eine innovative Weise zu verbinden, die so bislang einzigartig in der Stadt ist. Gotthardt selbst hatte zu Beginn diesen Jahres eine gemischte Nutzung mit Geschäften in A-Lage und einem repräsentativen Altstadt-Campus für Hochschulen sowie Forschung vorgeschlagen. Staatssekretär Gotthardt hob die Bedeutung des BIPA-Programms hervor: „Das Programm leistet in mehrfacher Hinsicht einen wichtigen Beitrag. Zum einen hilft es dabei, gegenseitige Vorurteile abzubauen und eine vertrauensvolle, länderübergreifende Zusammenarbeit zu fördern. Zum anderen bringen die internationalen Teams neue Perspektiven auf ganz konkrete Fragestellungen ein – wie hier bei der Herausforderung der Stadt Regensburg. Man sieht sehr deutlich, wie unterschiedlich Probleme angegangen und bewertet werden und wie daraus tragfähige Ansätze entstehen. Genau dieser Austausch ist ein großer Mehrwert. Gerade deshalb ist es wichtig, internationale Kooperationen möglichst früh zu ermöglichen. Programme wie BIPA sind ein echter Erfolgsfaktor für Innovation und wirtschaftliche Entwicklung.“ Das Projekt wird seit Beginn durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert. Die aktuelle zweijährige Förderperiode mit einem Gesamtvolumen von knapp 310.000 Euro läuft noch bis Ende 2025, eine weitere Förderung ist vorgesehen. Die Challenge aus Regensburg befasste sich mit der zukünftigen Nutzung eines zentralen Gebäudes in der UNESCO-Altstadt. Das 1972 errichtete Warenhaus am Neupfarrplatz wurde im Sommer 2024 geschlossen, wodurch rund 12.600 Quadratmeter Verkaufsfläche und damit etwa 20 Prozent der innerstädtischen Einzelhandelsfläche wegfielen. Die Stadt Regensburg hatte die Challenge in Auftrag gegeben.
