Berlin :

Deutschland und Ägypten verstärken Partnerschaft zu grünem Wasserstoff und Flüssig-Erdgas

Regierungen beider Länder unterzeichnen Absichtserklärungen für engere Kooperation beim Aufbau
klimaneutraler Energieversorgung

Deutschland unterstützt Ägypten dabei, eine nachhaltige grüne Wasserstoff-Wertschöpfungskette
aufzubauen. In einer virtuellen Zeremonie haben Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und
Klimaschutz (BMWK) und Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), zwei Absichtserklärungen mit Ministern aus Ägypten
unterzeichnet. Ihr Ziel: die Zusammenarbeit mit Ägypten bei der Gewinnung von grünem Wasserstoff
und den Handel mit Flüssig-Erdgas (LNG) zu intensivieren. Unterzeichner auf ägyptischer Seite waren
Tarek El Molla, Minister für Erdöl und Bodenschätze, Dr. Mohamed Shaker El-Markabi, Minister für
Elektrizität und erneuerbare Energien, sowie Dr. Rania Al-Mashat, Ministerin für internationale
Zusammenarbeit.


Mit der Unterzeichnung der Erklärungen unterstreichen beide Staaten ihre Ambitionen zur Eindämmung
des Klimawandels und zum Aufbau einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung mit
kohlenstofffreien, klimafreundlichen Energieträgern – basierend auf den Zielen des Pariser
Klimaabkommens.
Robert Habeck: „Mit unserer Energiepartnerschaft setzen wir vor der Weltklimakonferenz ein klares
Zeichen: wir unterstützen Ägypten dabei, die eigene Energieversorgung auf neue Füße zu stellen und
den Wechsel von fossilen zu klimafreundlichen Energien zu beschleunigen. Zusammen können wir dazu
beitragen, die globale Energiewende voranzutreiben und grenzüberschreitende klimaneutrale
Energienetze aufzubauen, die im Wesentlichen auf grünem Wasserstoff basieren. Kurzfristig verhilft
uns der engere Handel mit ägyptischem Flüssiggas dabei, unsere Energieimporte weiter zu
diversifizieren und unabhängiger von russischem Gas zu werden.“
Entwicklungs-Staatssekretär Jochen Flasbarth: „Wenn die Welt auf ein erneuerbares Energiesystem
zusteuert, ist es wichtig, dass Schwellen- und Entwicklungsländer von Anfang an dabei sind. Ägypten
ist ein wichtiges Partnerland der deutschen Entwicklungspolitik und bietet hervorragende
Voraussetzungen für die klimaverträgliche Energieversorgung der Zukunft. Die neue weltweite grüne
Wasserstoffwirtschaft muss so gestaltet werden, dass sie auch Schwellen- und Entwicklungsländern
nützt. Auf diesem Weg wollen wir gemeinsam wichtige Fortschritte machen.“
Die heutige Unterzeichnung ist der Beginn eines strukturierten Dialogs mit Unternehmen und anderen
Akteuren, um den gegenseitigen Wissensaustausch und den technologischen Know-how-Transfer zu
fördern, die regulatorischen Rahmenbedingungen zu harmonisieren und Finanzierungsfragen zu klären.
Angesichts der aktuellen Energiekrise wurde eine zweite Erklärung unterzeichnet, um die
Zusammenarbeit zwischen Regierungen und Unternehmen beider Länder im Energiehandel, insbesondere
bei der Belieferung mit Flüssiggas zu verbessern.
Neben dem Aufbau von Handelsbeziehungen und der Unterstützung von Infrastrukturvorhaben sieht das
Abkommen eine engere Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Zentral ist,
dass Infrastrukturvorhaben und gemeinsame Investitionen so angelegt sein müssen, dass der Ersatz
fossilen Erdgases durch grünen Wasserstoff schnellstmöglich erfolgen kann und sie damit kurz- bis
mittelfristig zu einer klimaneutralen Energieversorgung beitragen, die zunehmend auf Wasserstoff
und dessen Vorprodukte basiert. Damit kann Deutschland zukünftig einen Teil seines Bedarfs an
grünem Wasserstoff durch ägyptische Exporte decken

Konkret sieht die Gemeinsame Absichtserklärung vor: die Förderung des gegenseitigen Austauschs von
Wissen und technologischem Know-how sowie des Einsatzes deutscher Technologie bei der Umsetzung und
Lokalisierung neuer Technologien für neue Start-up-Projekte in der Arabischen Republik Ägypten mit
Schwerpunkt auf neuen Technologien im Bereich des grünen Wasserstoffs; die Umsetzung spezifischer
Projekte im Zusammenhang mit der Erzeugung, Verarbeitung, Nutzung und dem Transport von grünem
Wasserstoff; die Förderung des Aufbaus eines grünen Wasserstoffsektors; die Förderung gemeinsamer
Investitions-, Forschungs- und Umsetzungsprojekte im Zusammenhang mit Wasserstoff und seiner
Verarbeitung, seinem Transport und seiner Nutzung sowie Unterstützung bei der Umsetzung solcher
Projekte.

Quelle: abo.bmwi.de

Von redaktion