Berlin:

Erster Bericht zur Vergabe öffentlicher Aufträge

Erstmals wurden jetzt statistische Daten zur Vergabe öffentlicher Aufträge aus der neuen,
vollelektronischen Vergabestatistik in Form eines Berichts vorgelegt.

Im Oktober 2020 startete die Erhebung von Vergabestatistikdaten durch das Statistische Bundesamt
auf Grundlage der Vergabestatistikverordnung. Seither sind deutschlandweit alle öffentlichen
Auftraggeber, Sektorenauftraggeber und Konzessionsgeber verpflichtet, die Vergabe eines
öffentlichen Auftrags oder einer Konzession an die Vergabestatistik zu melden.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ist Auftraggeber der Vergabestatistik – die
Datengrundlage liefern jedoch alle öffentlichen Stellen und öffentlichen Unternehmen aus Bund,
Ländern und Kommunen.

In einem ersten Schritt wurden die Daten für das erste Halbjahr 2021 vom Statistischen Bundesamt
erhoben, aufbereitet und eingehend ausgewertet. Auf dieser Grundlage hat das Bundesministerium für
Wirtschaft und Klimaschutz die Ergebnisse in Form eines Halbjahresberichts auf seiner Website
veröffentlicht (s.o.).

Sven Giegold, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz: „Es war ein
wichtiges Anliegen der Vergaberechtsmodernisierung im Jahr 2016, eine grundlegende Statistik über
die Beschaffungstätigkeit in Deutschland aufzubauen. Ich freue mich, dass nun der erste
Halbjahresbericht vorliegt. Weitere Berichte werden folgen. Die Vergabestatistik leistet damit
einen wertvollen Beitrag zu evidenzbasierter Wirtschaftspolitik für das strategisch und
gesamtwirtschaftlich so wichtige Feld der öffentlichen Beschaffung.“

In dem Bericht finden sich ausgewertete erste Kenngrößen zu wesentlichen Beschaffungsaspekten in
Deutschland. Beispielsweise werden die Anzahl der Vergaben und das Beschaffungsvolumen dargestellt.
Danach wurde von Januar bis Ende Juni 2021 von Bund, Ländern und Kommunen in rund 87.000 Vergaben
insgesamt ein Beschaffungsvolumen von knapp 53 Mrd. euroo investiert.

Daneben wird in dem Bericht auch die Verteilung der Aufträge und Volumina zwischen Bund, Ländern
und Kommunen und zwischen den verschiedenen Leistungsarten Bauen, Lieferungen und Dienstleistungen
aufgeschlüsselt. Zudem geht aus dem Bericht hervor, wie die Verteilung von Vergaben oberhalb der
Schwellenwerte für EU-weite Ausschreibungen zu nationalen Vergaben unterhalb dieser Schwellenwerte
ausfällt.

Im Bericht werden auch wichtige qualitative Aspekte, wie beispielsweise die Beteiligung von kleinen
und mittleren Unternehmen sowie die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien in
Vergabeverfahren abgebildet. Die ersten Daten lassen auf eine sehr ausgeprägte
Mittelstandsfreundlichkeit in der deutschen Vergabelandschaft schließen. Gleichzeitig sind aus den
ersten vorliegenden Daten auch Entwicklungspotentiale zu erkennen, die es zu heben gilt,
insbesondere bei der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten in Vergabeverfahren.

Die statistischen Daten, die Grundlage des Berichts sind, veröffentlicht das Statistische
Bundesamts unter https://www-genesis.destatis.de/genesis/online (Suchbegriff: Vergabestatistik oder
„79994“).

Die Vergabestatistik ist eine sehr junge Statistik. In einer neuen Statistik ist die Datengrundlage
und die Methodik noch nicht voll ausgereift. Daher werden mit den künftigen weiteren Zeitreihen und
Folgeberichten auch die Ergebnisse und die sich daraus ableitenden Rückschlüsse immer belastbarer.

Quelle: abo-bmwi.de

 

Von redaktion