Berlin:

Masterplan Freizeitschifffahrt vorgestellt

Scheuer: „Freizeit und Ökologie im Einklang“

Ob mit Jolle, Kanu oder Hausboot – viele Deutsche genießen es, in ihrer Freizeit auf dem Wasser unterwegs zu sein. Wie die Infrastruktur verbessert werden kann, während gleichzeitig die Umwelt geschützt wird, steht im neuen Masterplan Freizeitschifffahrt, den Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, heute in Berlin bei einer Online-Veranstaltung präsentiert hat.

Scheuer:

Ob Segelboot, Motorboot oder Hausboot – wer auf dem Wasser unterwegs ist, erlebt Freiheit, Natur und Lebensfreude pur. Die Corona-Pandemie und ein neues Bewusstsein für Umwelt und Nachhaltigkeit haben einen regelrechten Boom beim Wassersport ausgelöst. Deutschlands Ausgangslage ist dafür aber auch spitze: Im Gebiet um Müritz, Havel und Spree liegt das größte zusammenhängende Wassersportrevier Europas. Mit dem Masterplan Freizeitschifffahrt bauen wir die Infrastruktur weiter aus und bringen Freizeit und Ökologie noch besser in Einklang. Davon wird das gesamte System Wasserstraße profitieren – damit auch nachfolgende Generationen am, mit und auf dem Wasser leben können.

In Deutschland gibt es ein umfangreiches Netz an Bundeswasserstraßen. Während Nord-Ostsee-Kanal, Elbe, Donau oder Rhein in erster Linie dem Güterverkehr dienen, steht bei einem Gros der Binnenwasserstraßen die Freizeitnutzung im Vordergrund. Das Potenzial ist groß: Insgesamt summieren sich die Binnenwasserstraßen auf rund 7.300 Kilometer Länge – das entspricht in etwa der Entfernung zwischen Berlin und Peking. Hinzu kommen weitverzweigte Nebenflüssen und unzählige Seen. Die Zahl der Freizeitboote steigt seit Jahren kontinuierlich.

Der Masterplan Freizeitschifffahrt verzahnt Freizeitbedürfnisse und Ökologie, um die Wasserwege mit modernen Konzepten noch attraktiver und nachhaltiger zu machen. Grundlage ist ein intensiver Dialog zwischen Bund, Ländern, Kommunen, Verbänden und Unternehmen, der im März 2020 mit einer Regionalkonferenz in Oranienburg startete. Vorausgegangen war der Masterplan Binnenschifffahrt aus dem Jahr 2019, der den Fokus auf die Berufsschifffahrt gelegt hatte.

Die Maßnahmen des Masterplans Freizeitschifffahrt sind in fünf Handlungsfelder unterteilt: Infrastruktur, Schifffahrt, Digitalisierung, Umwelt sowie Kommunikation und Kooperation.

Einige Beispiele:
Optimierte Vernetzung der bestehenden digitalen Verfahren und IT-Systeme.
Digitalisierung des Schleusenmanagements (z.B. Automatisierung von Schleusen, Anzeige der Wartezeiten für Nutzer).
Instandsetzung vorhandener Infrastruktur mit Blick auf Nutzerbedürfnisse, etwa Haltegriffe oder Bootsumsetzungsanlagen an Schleusen.
Ausbau von Anlege- und Liegestellen außerhalb des Wartebereichs von Schleusen.
Mehr Kraftstoff- und Stromtankstellen sowie Versorgungs- und Entsorgungsstellen.
Förderung eines umwelt- und klimafreundlichen Schiffsbetriebs z.B. durch Entwicklung und Einsatz alternativer Antriebe und Treibstoffe.
Mehr Transparenz und Beteiligung der Öffentlichkeit bei Maßnahmen an Bundeswasserstraßen.
Schnelleres Planen, Bauen und Betreiben durch neue Vertragsgestaltung und den Einsatz neuer bzw. alternativer Bauweisen und Baustoffe.
Förderung des Ausbaus von bundeseigenen Betriebswegen entlang der Bundeswasserstraßen für den Radverkehr durch Kommunen oder Dritte.

Die Umsetzung geht zügig voran: Mehrere Maßnahmen sind bereits angelaufen, wie die Schleusenautomatisierung und der Ausbau der Radwege. Weitere Maßnahmen folgen in Kürze in Abstimmung mit regionalen Stakeholdern.

Weitere Informationen: https ://masterplan-freizeitschifffahrt.bund.de

Quelle: abo.bmwi.de

Von redaktion