Berlin:

Mikroelektronik ist Schlüssel zur Digitalisierung
Bundesregierung unterstützt EU-Forschungsinitiative ECSEL / Schütte: „Deutschland setzt bei Mikroelektronik auf europäische Zusammenarbeit“

Forschungsstaatssekretär Georg Schütte hat heute in Brüssel zum Start der von Kommission, Mitgliedstaaten und Industrie gemeinsam finanzierten Forschungsinitiative ECSEL die Position Deutschlands zur Mikroelektronik dargestellt und ein entsprechendes Papier an die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Neelie Kroes, übergeben. Schütte: „Sicherheit, Zuverlässigkeit und Energieeffizienz sind entscheidende Faktoren für die Digitalisierung von Industrie und Gesellschaft. Deshalb brauchen wir die Mikroelektronik als eine der Schlüsselindustrien für die Zukunft und müssen die Rahmenbedingungen am Standort Deutschland weiter verbessern“.

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In dem Papier formuliert die Bundesregierung Eckpunkte für den Ausbau der Mikroelektronik in Deutschland und eine stärkere europäische Zusammenarbeit. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der besonders forschungsintensiven Branche in den nächsten Jahren deutlich zu verbessern.

Dabei unterstützt die Bundesregierung die Zielsetzung der Europäische Kommission, die Wertschöpfung der Mikroelektronik-Branche in Europa erheblich zu steigern. Neben verstärkter Forschungs- und Innovationsförderung der „intelligenten Elektroniksysteme“, des Chip- und Systemsdesigns, der Leistungselektronik sowie auch der chipbasierten Sicherheitstechnologien will die Bundesregierung den Zugang zu neuen wichtigen Technologieentwicklungen ermöglichen und vorhandene Kompetenzen – wie zum Beispiel in der Produktionstechnologie – stärken. Zudem spricht sich die Bundesregierung für eine Verbesserung der Standort- und Rahmenbedingungen für unternehmerische Investitionsentscheidungen in der Mikroelektronik-Branche aus.

Die Kommissarin für die Digitale Agenda, Neelie Kroes, begrüßte das deutsche Engagement ausdrücklich: „Das enge Zusammenwirken von EU, Mitgliedstaaten und Regionen zusammen mit Forschung und Industrie ist wesentlicher Bestandteil der Mikroelektronikstrategie, die die Europäische Kommission im Mai 2013 verabschiedet hat und Voraussetzung für ihr Gelingen“.

Mit dem Positionspapier leistet die Bundesregierung ihren Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der europäischen Strategie. Die Bundesregierung unterstreicht zugleich die eigenen Schwerpunktsetzungen und gibt die Leitlinie für die Gestaltung auch der künftigen nationalen Forschungsförderung vor. Das BMBF, das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und das Bundesministerium des Innern werden – ggf. unter Beteiligung weiterer Ressorts – zur Konkretisierung der notwendigen Maßnahmen und Schritte einen Aktionsplan zur Verbesserung der Innovations- und Rahmenbedingungen für die Mikroelektronik ausarbeiten.

ECSEL steht für „Electronic Components and Systems for European Leadership“. Das Programm mobilisiert als Teil des EU-Forschungsrahmenprogramms Horizont 2020 über die nächsten sieben Jahre knapp 5 Milliarden Euro für die Forschung in Mikro- und Nanoelektronik, einschließlich der „Smart System Integration“ und der „Embedded Systems“. Die Hälfte davon trägt die beteiligte Industrie, jeweils weitere ca. 1,2 Mrd. Euro werden von der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten aufgebracht. Das neue europäische Förderinstrument für die Elektronische Komponenten und Systeme ECSEL basiert auf der Zusammenlegung der drei Initiativen aus dem 7. EU-Forschungsrahmenprogramm ENIAC (Mikroelektronik) und ARTEMIS (eingebettete Systeme) und der Europäischen Technologieplattform EPoSS (smart systems).

Die Mikroelektronik gilt als eine der wichtigsten Schlüsseltechnologien für die europäische Industrie. Als Querschnittstechnologie ermöglichen komplexe Elektronik- und Mikrosysteme Lösungen in Industrieautomatisierung, Mobilität, Medizintechnik und Kommunikation sowie Energiesicherheit.

Hier finden Sie weitere Dokumente zum Download:
Anlage_BMBF_Positionspapier_Mikroelektronik
Attachment_BMBF_Position Paper Federal Government Microelectronics

Weitere Informationen unter http://www.bmbf.de/de/6247.php.

Quelle: bmbf.bund.de

Von redaktion