Berlin:

Tausende Gärten werden zu Oasen für die biologische Vielfalt

Neues Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gestartet

Gärten, Balkone sowie Grün- und Freiflächen bergen enorme Potenziale
für die biologische Vielfalt in Deutschland. Ziel des Projekts „Tausende
Gärten – Tausende Arten“ ist es deshalb, Bürgerinnen und Bürger
bundesweit für mehr Artenvielfalt in Privatgärten und städtischen Frei-
und Grünflächen zu begeistern und gemeinsam mit Gärtnereien und
Saatgutbetrieben die naturnahe Gartengestaltung populärer zu machen. Das
im Dezember 2019 gestartete Vorhaben wird im Bundesprogramm Biologische
Vielfalt bis November 2025 vom Bundesumweltministerium mit knapp zwei
Millionen Euro gefördert und vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
inhaltlich begleitet.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „In Deutschland verfügen etwa 36
Millionen Menschen über einen Garten. Diese Fläche stellt für die
biologische Vielfalt in Deutschland ein großes Potenzial dar. In
Anbetracht des vielfach belegten Insektenschwunds ist es wichtig solche
Potenziale auszuschöpfen. Mit dem neuen Projekt wollen wir Natur- und
Gartenfreunde zum Mitmachen anregen und Interesse und Begeisterung wecken,
im eigenen Garten Lebensräume für heimische Tiere und Pflanzen zu
schaffen. Solche Orte sind zugleich wertvolle Räume der Naturerfahrung.
Wir stärken damit die Natur in unseren Städten und Gemeinden.“

BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel: „Im Projekt wird ein großes
Netzwerk von Saatgutbetrieben, Gärtnereien, Baumschulen und Gartenmärkten
aufgebaut, das Privatpersonen dabei unterstützt, ihre Gärten artenreicher
und insektenfreundlicher zu gestalten. Die Akteure entwickeln
Pflanzenpakete mit gemischten einheimischen Wildstauden, die einen
wichtigen Beitrag für die heimische Fauna leisten können. Diese
Startersets werden auf ihre Fähigkeit, Samen zu produzieren, geprüft und
unter anderem im Hinblick auf ihre Standorteignung, Blühdauer und
Vermarktbarkeit evaluiert.“

Das Projekt „Tausende Gärten – Tausende Arten. Grüne Oasen, heimische
Tiere und Pflanzen“ wird von der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822
e.V. in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsladen Bonn e.V. und der Agentur
für nachhaltige Kommunikation tippingpoints GmbH durchgeführt. Darüber
hinaus stellt der Naturgarten e.V. als Kooperationspartner sein Know-how
zur Verfügung. Ziel des Projektes ist, immer mehr Privatpersonen und
öffentliche Institutionen in Deutschland dafür zu gewinnen, ihre Flächen
in artenreiche, naturnahe Oasen umzugestalten. Dazu zählen neben den
Privatgärten auch Flächen von kommunale Einrichtungen, Vereinen,
Industrie, Handel und Gewerbe. Dabei setzen die Projektpartner an drei
konkreten Handlungsfeldern an:

Über den Aufbau einer Online-Plattform soll ein aktives Akteurs- und
Wissensnetzwerk geschaffen werden. Interessierte erhalten auf der Website
Tipps und Empfehlungen im Austausch mit erfahrenen Naturgärtnerinnen und
Naturgärtnern.
Saatgutbetriebe und Gärtnereien werden für die Herstellung von
Regio-Saatgutmischungen und Pflanzensets gewonnen und Gartenmärkte, die
ein Wildpflanzensegment in ihrem Angebot aufbauen wollen, für den Vertrieb
geworben. Das Projekt liefert ihnen Unterstützung bei der Vermarktung und
bietet Weiterbildungen an.
Die Themen „artenreiche Gärten“ und „naturnahes Gärtnern“ werden
darüber hinaus für die Öffentlichkeit aufbereitet: Infomaterialien,
Pflanzpakete, aber auch Kurzfilme, Blogs, Veranstaltungen und Workshops
sollen das Interesse für naturnahe Gärten wecken und Gartenbesitzerinnen
und -besitzer dabei unterstützen, den eigenen Garten für mehr biologische
Vielfalt umzugestalten. Vorbildlich naturnah gestaltete Gärten werden
zudem ausgezeichnet.

Quelle: bmu.bund.de

Von redaktion