Berlin:
Pressemitteilung des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat
BMLEH fördert die Entwicklung und Erprobung eines emissionsfreien und multifunktionalen Nordsee-Fischkutters mit 10 Millionen Euro
Seefischerei ist ein energieintensiver Wirtschaftszweig – die Energiekosten beim Betrieb der Fischkutter sind einer der größten Kostenfaktoren für die Fischereibetriebe. Damit die Fischerei in Zukunft auch klimaneutral wirtschaften kann, muss sie energieeffizienter werden und auf erneuerbare Energieträger umstellen. Um die Fischerei an der Nordseeküste zukunftsfest aufzustellen, fördert das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) daher im Rahmen eines fünfjährigen Projektes die Entwicklung, den Bau sowie die Erprobung eines klimaneutralen, multifunktional einsetzbaren Nordsee-Fischkutters. Ziel des Projekts „Zukunftskutter Nordsee“ (KUNO) ist ein Prototyp für ein modernes, zukunftsorientiertes und emissionsfreies Fischereifahrzeug. Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat, Silvia Breher, hat heute in der Hochschule Emden/Leer die Förderbescheide für das Verbundprojekt an den Projektkoordinator Herrn Professor Strybny von der Hochschule Emden/Leer sowie an die Projektpartner Herrn Dr. Kraus vom Thünen-Institut für Seefischerei und Herrn Südbeck von der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer übergeben.
Dazu sagt Parlamentarische Staatssekretärin Breher: „Unsere Küstenfischerei lebt von engagierten Familienbetrieben, die seit Generationen die Region prägen – und gerade sie spüren die massiv gestiegenen Energiekosten und die sich verändernden Rahmenbedingungen besonders deutlich. Mit dem Leuchtturmprojekt KUNO setzen wir genau hier an: Wir unterstützen die Entwicklung eines klimaneutralen, multifunktionalen Fischkutters, der den Energieverbrauch senken kann, aber auch neue Einsatzmöglichkeiten schafft. Die Maßnahme geht Hand in Hand mit der Förderung der Strukturanpassung in der Fischereiflotte, die wir vor Kurzem auf den Weg gebracht haben. So sichern wir die Zukunft einer modernen Küstenfischerei an der Nordsee und stärken die ländlichen Küstenregionen.“
Das Verbundvorhaben wird von der Hochschule Emden/Leer zusammen mit dem Thünen-Institut für Seefischerei sowie der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer umgesetzt. Die Projektarbeiten sind eng verknüpft mit fischereitechnischer, fischereiökonomischer und ökologischer Begleitforschung. Mit dem Projekt wird eine weitere wesentliche Empfehlung der Zukunftskommission Fischerei (ZKF) umgesetzt. Die Finanzierung des Projektes erfolgt mit Mitteln der Fischereikomponente des Windenergie-auf-See-Gesetzes. Alle interessierten Fischereibetriebe werden in einem intensiven Beteiligungsprozess in das Projekt eingebunden. Das Projekt beruht auf dem Vorgängerprojekt „Energieeffiziente zukunftsweisende Küstenfischerei“, das von dem Land Niedersachsen mit Mitteln aus der „Europäischer Meeres- und Fischereifonds (EMFF)“ gefördert wurde.
Fischerei ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in den ländlichen Küstenregionen und auch für den Tourismus von großer Bedeutung. Die Fischerei an der deutschen Nordseeküste besteht zum größten Teil aus familiengeführten Betrieben, die vor allem „Nordseekrabben“ fischen.
Quelle:bmleh.bund.de
