München:

Glauber: Mehr Beratung für mehr Artenvielfalt

Biodiversitätsberatung bayernweit erfolgreich Rund 50 Biodiversitätsberaterinnen
und Biodiversitätsberater sind seit einem Jahr in ganz Bayern an den
unteren Naturschutzbehörden für den Natur- und Lebensraumschutz
tätig. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte
anlässlich des zweiten Arbeitstreffens der Biodiversitätsberatung
in Bad Staffelstein: „Das erste Jahr der Biodiversitätsberatung
war ein Erfolgsjahr. Die Biodiversitätsberatung hat bereits rund 350
Maßnahmen im Natur- und Artenschutz initiiert und ein starkes Netzwerk
aufgebaut. Gemeinsam mit Eigentümern, Landbewirtschaftern, Kommunen
und Verbänden betreuen sie Bayerns Schutzgebiete und bringen den Biotopverbund
weiter voran. Sie leisten wertvolle Arbeit in den bayerischen Landkreisen
und sind wichtige Ansprechpartner vor Ort. Wir wollen den Naturschutz in
Bayern in der Fläche noch weiter stärken. Die Biodiversitätsberatung
ist für den bayerischen Naturschutz eine wichtige Säule. Unser
Ziel sind Biodiversitätsberater an allen bayerischen Landratsämtern
und kreisfreien Städten.“


In allen Regionen Bayerns laufen inzwischen
eine Vielzahl an Natur- und Artenschutzprojekten, die von der Biodiversitätsberatung
betreut werden: In Oberbayern
werden beispielsweise in Kooperation mit dem Wasserwirtschaftsamt Rosenheim
Flachland-Mähwiesen in den Innauen großflächig entwickelt.
In Mittelfranken läuft in den Landkreisen
Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim und Erlangen-Höchstadt ein gemeinsames
Projekt zur Erfassung und zum Schutz der Kiebitze. In
Oberfranken fördern Landwirte über den Vertragsnaturschutz ganz
gezielt seltene Ackerwildkräuter. In
Unterfranken werden im Landkreis Aschaffenburg gemeinsam mit den Landwirten
die Lebensräume von Ameisenbläulingen, einer seltenen Schmetterlingsart,
gesichert und optimiert. Auch in Niederbayern
steht im bezirksweiten Projekt „Wiesenschaftler“ der Erhalt,
die Entwicklung und Neuschaffung von artenreichen Wiesen als Lebensraum
vieler Pflanzen und Insekten im Mittelpunkt. Der
Biotopverbund wird in Schwaben durch mehrere Beweidungsprojekte gestärkt
– u.a. durch die Beweidung und Wiedervernässung einer Niedermoorfläche
im Landkreis Günzburg. Im Landkreis
Tirschenreuth in der Oberpfalz werden in einem Natura2000-Gebiet gebietsfremde
Pflanzen zurückgedrängt, um einheimische Pflanzen zu schützen
und wichtige Kernflächen des Biotopverbundes zu erhalten.
Innerhalb
kurzer Zeit haben die Biodiversitätsberaterinnen und -berater ein
breites Netzwerk mit verschiedenen Akteuren und Kooperationspartnern vor
Ort – wie den Landschaftspflegeverbänden, den Gebietsbetreuern,
den Wildlebensraumberatern der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft
und Forsten sowie den Landwirtinnen und Landwirten und weiteren Akteuren
aufgebaut. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des
„Volksbegehrens Plus“ zum Artenschutz in Bayern. Insgesamt sind
an 42 unteren Naturschutzbehörden Biodiversitätsberater tätig.
Darüber hinaus wurde bereits an vier kreisfreien Städten eine
Biodiversitätsberatung installiert. Unterstützt wird die Biodiversitätsberatung
von acht Koordinatorinnen und Koordinatoren in den Regierungsbezirken und
einer Landeskoordinatorin am Bayerischen Artenschutzzentrum im Landesamt
für Umwelt in Augsburg. Der Fokus ihrer Arbeit liegt insbesondere
auf den bayerischen Natura 2000-Gebieten, dem Schutz gefährdeter Tier-
und Pflanzenarten sowie deren Lebensräume als auch im Biotopverbund.

Quelle: stmuv.bayern.de

Von redaktion