Berlin:

Besserer Moorschutz für besseres Klima und mehr Artenvielfalt

Bundesumweltministerium gibt Öffentlichkeit Gelegenheit zur Mitsprache bei
Moorschutzstrategie

Weil ein besserer Moorschutz ein zentraler Baustein ist, um das Klima zu
schützen und Artenvielfalt zu erhalten, wird die Bundesregierung eine
Moorschutzstrategie erarbeiten. Bürgerinnen und Bürger können sich
hierbei frühzeitig einbringen. Die Frist für Stellungnahmen der
Öffentlichkeit zu einem vom Bundesumweltministerium erarbeiteten
Diskussionspapier endet am 18. Dezember.

Intakte Moore sind nicht nur landschaftlich beeindruckend, sie bieten vor
allem einzigartige Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten.
Gleichzeitig sind sie wichtige Langzeitspeicher für Kohlenstoff. Werden
Moorböden für eine land- oder forstwirtschaftliche Nutzung entwässert,
setzen sie diesen Kohlenstoff in Form erheblicher Mengen an Treibhausgasen
frei. Daher sind Fortschritte im Moorbodenschutz dringend erforderlich, um
das Ziel der Treibhausgasneutralität zu erreichen.

Mit dem Diskussionspapier stellt das Bundesumweltministerium konkrete Ziele
und Maßnahmen für die Stärkung des Moorschutzes in Deutschland vor. Ein
effektiver Moorschutz kann nur im Schulterschluss zwischen allen
staatlichen und gesellschaftlichen Akteuren gelingen. Insbesondere braucht
Moorschutz die Unterstützung derjenigen, denen die Flächen gehören und
die sie bewirtschaften. Die im Diskussionspapier vorgestellten Maßnahmen
zur Moorschutzstrategie beruhen auf dem Grundprinzip der Freiwilligkeit.
Für die Wiedervernässung von derzeit land- und forstwirtschaftlich
genutzten Flächen sollen kooperative Ansätze umgesetzt werden.

Das Bundesumweltministerium wendet sich bereits in der Entwurfsphase der
Moorschutzstrategie unmittelbar an die interessierte Öffentlichkeit. So
haben im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung sowohl Stakeholder wie
Verbände und zivilgesellschaftliche Organisationen als auch Bürgerinnen
und Bürger die Möglichkeit, Hinweise für die finale Ausarbeitung zu
geben

Stakeholder aus den Bereichen Natur- und Umweltschutz, Land- und
Forstwirtschaft aber auch Wasser- und Energiewirtschaft, sowie Forschung
und Bildung haben am 15. Dezember 2020 im Rahmen einer virtuellen
Veranstaltung zusätzlich die Gelegenheit, zum Diskussionspapier zur
Moorschutzstrategie Stellung zu nehmen und die Inhalte zu diskutieren.

Hintergrundinformationen:

In Deutschland nehmen Moorböden circa vier Prozent der Bundesfläche ein,
verursachen aber ca. 45 Mio t CO2äq Treibhausgasemissionen. Das entspricht
mehr als einem Drittel aller Treibhausgasemissionen, die der Landwirtschaft
zuzuordnen sind. Stoppen lassen sich diese Freisetzungen nur, indem die
Wasserstände in den entwässerten Moorböden angehoben werden. Neben dem
Schutz intakter Moore bilden daher die Wiederherstellung und die
nachhaltige Bewirtschaftung von Moorböden zentrale Herausforderungen.
Insbesondere soll dafür auch die Etablierung sogenannter Paludikulturen
verstärkt in den Blick genommen werden, also Nutzpflanzen wie Schilf,
Erlen oder Gräser, die für eine nasse Bewirtschaftung geeignet sind. Zur
Erprobung und Weiterentwicklung solcher Bewirtschaftungsformen plant das
Bundesumweltministerium bereits mehrere Pilotvorhaben zum Moorbodenschutz,
die einen ersten Schritt zur Umsetzung der Moorschutzstrategie bilden
können.

Das Diskussionspapier des Bundesumweltministeriums steht zum Download unter
www.bmu.de/DL2596 bereit. Die Öffentlichkeit kann bis zum 18. Dezember
2020 dazu schriftlich per Post oder E-Mail Stellung nehmen.

Weiterführende Informationen zum Thema Moorschutz finden Sie unter
https://www.bmu.de/presseverteiler/lt.php?tid=V4RTGUutU8GnARb55skL7RJMOJGhHr65htk1PmxqcvOBuBNZyf8LoKSsg41K6FIQ
. Weitere Informationen zu Bürgerbeteiligungsprozessen des
Bundesumweltministerium fnden Sie unter www.bmu.de/WS5042.

Quelle: bmu.de

Von redaktion