Berlin:

Löffel für Löffel die Biodiversität stärken

Neues Förderprojekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt nimmt die
Ernährung in den Fokus

Dass die Biodiversität weltweit schwindet, ist bekannt. Was vielen
Menschen aber nicht bewusst ist: Mit jeder Mahlzeit nehmen wir auch
Einfluss auf die biologische Vielfalt. Ein neues Projekt vermittelt deshalb
Wissen und schafft Bewusstsein für die Zusammenhänge zwischen Ernährung
und Biodiversität. „Green Spoons – Löffel für Löffel biologische
Vielfalt stärken“ von Slow Food Deutschland e.V. zeigt vor allem Kindern
und Jugendlichen, wie sie sich durch ihre Ernährung für die biologische
Vielfalt auf dem Acker, der Weide, in Gewässern und Gärten einsetzen und
mit bewussten Entscheidungen zum Erhalt von Ressourcen und Artenvielfalt
beitragen können. Das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für
Naturschutz (BfN) fördern das Projekt mit 423.067 Euro im Bundesprogramm
Biologische Vielfalt.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Die Landwirtschaft spielt eine
herausragende Rolle beim Schutz der Artenvielfalt. Denn viele Tier- und
Pflanzenarten der offenen Landschaften sind durch die Intensivierung der
Landnutzung stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Doch wir
können durch unsere Ernährung und durch bewusste Kaufentscheidungen, von
beispielsweise regionalen Lebensmitteln, einiges beitragen zu mehr Arten-
und Ressourcenschutz. So können wir eine echte Trendwende unterstützen –
die Natur hat sie dringend nötig.“

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Das neue Projekt spricht vor allem
junge Menschen an. Das ist gut und wichtig – schließlich müssen die
Jugendlichen von heute in der Welt von morgen leben. Und die kürzlich
veröffentlichte Naturbewusstseinsstudie zeigt: 88 Prozent der Jugendlichen
halten einen umfassenden gesellschaftlichen Wandel für notwendig, um die
weltweite Natur-, Umwelt- und Klimakrise aufzuhalten.“

Hintergrund

Für den Schutz der biologischen Vielfalt spielt die Art der
landwirtschaftlichen Produktion eine entscheidende Rolle. Verbraucher*innen
gestalten die Produktionsverhältnisse durch ihre Ernährungs- und
Konsumentscheidungen mit und nehmen damit Einfluss auf die biologische
Vielfalt, den Boden, das Wasser und das Klima. Menschen tragen mit ihren
Ernährungsgewohnheiten und ihrem Konsumverhalten aktiv dazu bei, dass eine
grundlegende Agrarwende gelingt und die landwirtschaftliche Produktion und
Wertschöpfungsketten neugestaltet werden.

Das Projekt „Green Spoons“ von Slow Food Deutschland e. V. entwickelt
Bildungsmodule zu den Auswirkungen von Ernährungsentscheidungen auf die
biologische Vielfalt und Ökosystemleistungen. Gemeinsam mit
wissenschaftlichen und pädagogischen Expert*innen werden in drei
aufeinanderfolgenden Jahren für Lehrkräfte leicht in den Stundenplan
integrierbare Module zu den Themenbereichen Boden (2023), Wasser (2024)
sowie Klima (2025) entwickelt und bundesweit an fünf Pilotschulen
evaluiert. Die Module werden als Blended-Learning-Konzept auf der
interaktiven Homepage frei zugänglich zur Verfügung gestellt und
verbinden digitales mit analogem Lernen. Dafür stehen Spiele, Rätsel,
Videos, Podcasts sowie Anleitungen zum selbstständigen Erforschen und
Lernen zur Verfügung. So können Jugendliche und ihre Familien mehr
darüber lernen, wie sie mit ihrer Ernährung Biodiversität schützen
können: beispielsweise durch den Genuss von mehr regionalen Lebensmitteln
aus vorzugsweise ökologischem Anbau, durch bewussten und wertschätzenden
Umgang mit Lebensmitteln, dem Vermeiden von Lebensmittelverschwendung und
einem reduzierten Konsum von Fleisch bzw. tierischen Erzeugnissen.

Die Module können in der Klasse ebenso wie im außerschulischen Kontext
angewendet werden – im Garten, Stadtviertel, auf dem Acker oder in der
Küche. Erklär-Videos und Podcasts zu Themen wie „Ernährung und
biologische Vielfalt“, „Nachhaltiges Kochen“ und „Regionale Lebensmittel“
beziehen nicht nur die Jugendlichen, sondern auch deren familiäres Umfeld
in den Lernprozess ein.

Das Projekt bietet darüber hinaus Multiplikator*innen-Workshops zu den
erarbeiteten Unterrichtsmethoden an und erstellt Broschüren zu den
Themenbereichen Boden/ Wasser/ Klima für Lehrkräfte und Eltern. Das im
Green Spoons-Projekt gewonnene Know-how verbreitet Slow Food Deutschland
e.V. kontinuierlich über sein bundesweites Netzwerk und stellt es unter
anderem auf Festivals, Messen und Märkten vor.

Projekt-Steckbrief:
https://www.bmuv.de/presseverteiler/lt.php?tid=K8xyxvJ0d3u2kDvsWYK3AmYSCbP7N3Z3shIlMbUNHOmBuBNZyf8boKSsg41K6FIQ

Weitere Informationen zum Bundesprogramm Biologische Vielfalt:
https://www.bmuv.de/presseverteiler/lt.php?tid=cvpKqmecRwSYyCwhxQQGDWYSCbP7NzZ3shIlMbUNHOmBuBNZyf9LoKSsg41K6FIQ

 

Quelle:bmuv.de

Von redaktion