Berlin:

Klöckner: Wir brauchen die Kommunen für gesunde Wälder
Bundeswaldministerium unterstützt Städte und Gemeinden im ganzen Bundesgebiet mit der Bundeswaldprämie – Bundesministerin übergibt Förderbescheide für Bayern

Die deutschen Wälder sind im Dauerstress – auch in Bayern. Die vergangenen drei Trockenjahre sowie Stürme und Schädlinge, insbesondere der Borkenkäfer haben fast allen Baumarten schwer zugesetzt. Das traurige Resultat: Schadflächen, wo einst vitale Bäume standen. Diese bodenschonend zu räumen und zu standortangepassten und klimaresilienten Mischwäldern umzubauen, ist ein großer Kostenfaktor – für die privaten Waldeigentümer, aber auch für zahlreiche Kommunen, die Waldflächen besitzen.

Deshalb hat die Bundeswaldministerin Julia Klöckner die so genannte Bundeswaldprämie entwickelt. Wenn die Waldflächen eine Nachhaltigkeits-Zertifizierung vorliegt, wird für jeden Hektar Waldfläche eine Prämie gezahlt. Weitere Voraussetzung ist, dass diese Zertifizierung mindestens zehn Jahre gehalten wird. Heute hat die Ministerin vier Gemeinden aus Bayern für insgesamt 3.070 Hektar Wald Bewilligungsbescheide in Höhe von 306.946 Euro übergeben. Insgesamt wurden in Bayern bisher 41.922 Anträge auf Bundeswaldprämie mit einem Volumen von 77.152.114 Euro bewilligt und ausgezahlt.

Julia Klöckner: „Die Lage in unseren Wäldern ist dramatisch. Die kommunalen und privaten Waldbesitzer unterstützen wir deshalb mit dem größten Umbauprogramm der Geschichte. Ein Kernstück dabei ist unsere Bundeswaldprämie, mit der wir unbürokratisch und schnell helfen. Bundesweit wird damit eine Erfolgsgeschichte geschrieben und ein Fortschritt bei der nachhaltigen Waldbewirtschaftung bewirkt. Denn klare Bedingung für den Erhalt ist der Nachweis einer forstlichen Zertifizierung, die über den gesetzlichen Standard hinausgeht. Dass das ein starker Anreiz ist, zeigt sich auch hier: Alle waldbesitzenden Gemeinden, die die Prämie erhalten, haben in diesem Jahr ihre Wälder neu zertifizieren lassen oder ihr Zertifikat erneuert.

Ich freue mich sehr, die Bescheide überreichen zu können. Gleichzeitig möchte ich ‚Danke‘ sagen für das große Engagement: Ohne die Waldeigentümer und Forstleute – privat wie kommunal – werden wir die Schäden nicht beseitigen und die Wälder nicht an den Klimawandel anpassen können.“

Förderung erhalten haben:

Stadt/Gemeinde Waldfläche (ha) Prämienhöhe (Euro)
Stadt Mindelheim 713 71.284
Markt Stadtlauringen 721 72.050
Gemeinde Sondheim v.d.Rhön 724 72.437
Markt Oberelsbach 912 91.175
Gesamt 3.070 Hektar 306.946 Euro

Hintergrund
Die Bundeswaldprämie ist im November 2020 gestartet, es stehen insgesamt 500 Millionen Euro zur Verfügung. Für die Auszahlung gelten zwei Bedingungen:
1. Die Prämie ist an die Voraussetzung einer forstlichen Zertifizierung geknüpft, die über den gesetzlichen Standard hinausgeht. Zum Beispiel braucht es in den Bewirtschaftungsplänen eine Strategie zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel.
2. Außerdem muss die nachzuweisende Zertifizierung zehn Jahre gehalten werden. Bis heute wurde die Prämie von über 124.000 Waldbewirtschaftenden für insgesamt 435 Millionen Euro beantragt. Über 318 Millionen Euro sind bereits ausgezahlt worden. Bis jetzt haben über 5.200 Kommunen einen Antrag gestellt. Auch die beabsichtigte Lenkungswirkung in Richtung mehr Nachhaltigkeit der Prämie ist bereits eingetreten: Die zertifizierte Waldfläche in Deutschland ist um über 901.000 Hektar angestiegen.

Quelle:bmel.bund.de

Von redaktion