München:

Campus Großhadern: Planungswettbewerb für Neubau des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität München ist entschieden

Preisgericht kürt drei Siegerentwürfe für ersten Bauabschnitt und spricht zwei Anerkennungen aus – Wissenschaftsminister Bernd Sibler: „Vielversprechende und überzeugende Modelle eines exzellenten, hochmodernen Universitätsklinikums“

Die Entscheidung im interdisziplinären Planungswettbewerb für den Neubau des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU Klinikum) am Campus Großhadern ist gefallen. Der erste Preis geht an die Arbeitsgemeinschaft HENN | C.F. Møller, der zweite Preis an Obermeyer Planen und Beraten GmbH und der dritte Preis an Ludes Architekten-Ingenieure GmbH. Das teilte das Preisgericht am Abend des 12. Februar 2021 in München nach einer zweitägigen Sitzung mit. Dazu wurden noch zwei Anerkennungen ausgesprochen. Dem Gremium unter Vorsitz des Architekten Markus Hammes gehörten u.a. auch Wissenschaftsminister Bernd Sibler und der ehemalige Ärztliche Direktor des LMU Klinikums München, Prof. Dr. Karl-Walter Jauch an.

Der Neubau für das LMU Klinikum am Campus Großhadern wird insgesamt sechs neue Klinik-Zentren umfassen. Der aktuelle Planungswettbewerb umfasst im Realisierungsteil den ersten Bauabschnitt des Großprojekts, in dessen Rahmen drei Zentren, das Herz-Lungen-Gefäßzentrum, das Onkologische Zentrum und der Neubau des Diagnostikzentrums, auf einer Fläche von insgesamt rund 70.000 m² entstehen. Dieser erste Bauabschnitt deckt rund 60 Prozent des gesamten Bauvolumens des neuen Klinikums ab. Der Freistaat investiert in diesen rund eine Milliarde Euro.

In weiteren Bauabschnitten werden ein Bauch-, Becken- und Transplantationszentrum, ein Kopfzentrum und ein Muskuloskelettales Zentrum sowie weitere Einrichtungen für Forschung, Lehre und Logistik errichtet. Insgesamt handelt es sich um das größte staatliche Bauvorhaben Bayerns seit der Errichtung des Klinikums in den 1960er/70er Jahren.

Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler betonte: „Jeder der drei Siegerentwürfe bietet ein vielversprechendes und überzeugendes Modell für die neuen Klinikgebäude in Großhadern. Sie alle zeigen eine echte Vision, wie medizinische Forschung und hochmoderne Patientenversorgung im 21. Jahrhundert aussehen können. Sie bieten der Belegschaft erstklassige Rahmenbedingungen für ihren Dienst am Menschen und den Patientinnen und Patienten optimale Voraussetzungen für ihre Behandlung. Zudem werden sie den hohen baulichen Ansprüchen und Anforderungen an ein Universitätsklinikum der Zukunft gerecht und werten gleichzeitig das städtebauliche Bild auf. Mit diesem Milliardenprojekt sichern wir Zukunft – für die Patientinnen und Patienten ebenso wie für die gesamte Belegschaft.“

Prof. Dr. Karl-Walter Jauch, ehemaliger Ärztlicher Direktor des LMU Klinikums München und Jurymitglied, ergänzt: „Mit den Siegerentwürfen können wir die Ziele einer patientenorientierten Medizin mit wohltuender Atmosphäre für Patienten wie Mitarbeiter bei gleichzeitiger wirtschaftlicher Funktionalität und kurzen Wegen umsetzen.“

Kerstin Schreyer, Bayerische Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr: „Beim Planen und Bauen stellen wir den Menschen in den Mittelpunkt. Die Preisträger zeigen, wie es gelingt, eine hochfunktionale und zugleich einladende Umgebung zu schaffen, in der sich sowohl die Patienten als auch die Mitarbeitenden des Klinikums gut aufgehoben fühlen. Von dem Neubau in Großhadern werden Millionen von Menschen profitieren. Wir planen hier ein Krankenhaus der höchsten Versorgungsstufe für alle, die auf ein umfassendes und differenziertes Angebot ärztlicher Behandlungsverfahren angewiesen sind und in dem auch medizinisches Personal für ganz Bayern auf modernstem Standard ausgebildet werden kann.“

Markus Hammes, freier Architekt BDA und Vorsitzender des Preisgerichtes:

„Die einstimmige Entscheidung des Preisgerichts für den Entwurf der ARGE HENN | C.F. Møller München/Aarhus ist ein starkes Votum für den ersten Preis. Der Entwurf erfüllt überzeugend die hohen Erwartungen an Funktionalität, abschnittsweise Realisierung, Wirtschaftlichkeit und technische Machbarkeit. Die Arbeit zeigt eine robuste Struktur, die in der weiteren Bearbeitung genügend Raum für zukünftige Anpassungen und Entwicklung aufweist, ohne die Grundkonzeption zu verlieren. Gleichzeitig schafft der Entwurf es, in seiner äußeren und inneren Gestaltung durch das gewählte Farb- und Materialkonzept die Ansprüche der Patienten, Besucher und Mitarbeiter an eine behagliche, dem Menschen zugewandte Atmosphäre im Klinikum zu erfüllen.

Prof. Dr. Markus M. Lerch, Ärztlicher Direktor und Vorsitzender des Vorstands am LMU Klinikum München: „Ich bin beeindruckt von der Tiefe und Kompetenz der Diskussion. Das Neubauprojekt in Großhadern ist eine große Herausforderung und Chance für uns. Winston Churchill sagte: ‚Wir formen unsere Gebäude, danach formen sie uns.‘ Hier werden über 11.000 Mitarbeitende arbeiten und die Architektur wird diese Arbeit und uns definitiv prägen.“

 

Zu den Siegerentwürfen:

 

Erster Preis:  ARGE HENN | C.F. Møller München/Aarhus

Zweiter Preis: OBERMEYER Planen + Beraten GmbH München

Dritter Preis: LUDES Architekten-Ingenieure GmbH München

 

1.Anerkennung: Bietergemeinschaft a|sh architekten GmbH / HDR GmbH

2. Anerkennung: ARGE Mauerer & Partner – Franz & Sue

 

Zum Wettbewerb:

Beim Planungswettbewerb handelt es sich um einen interdisziplinären Realisierungswettbewerb mit städtebaulichem Ideenteil. Dieser gliederte sich in mehrere Phasen. Ging es zunächst um eine Gesamtkonzeption des Projekts, so stand anschließend die genauere Planung des 1. Bauabschnitts im Fokus. Von den anfangs 18 eingereichten Beiträgen wurden acht für die finale Runde ausgewählt. In dieser wurden die Entwürfe raumscharf vertieft und die Gebäudeplanung einschließlich einer technischen Grobkonzeption ausgearbeitet. Mit den Entwürfen der Planungsbüros, die die ersten drei Plätze belegen, wird sich vor Vergabe des Auftrags nun der Bayerische Ministerrat befassen, anschließend wird das Staatliche Bauamt München 2 die Vertragsverhandlungen führen.

Zum Preisgericht:

Das Preisgericht setzt sich zusammen aus Fachpreisrichtern, bestehend aus Architekten, Stadtplanern, Landschaftsarchitekten und Vertreterinnen und Vertretern der Fachdisziplinen Tragwerksplanung sowie Maschinen- und Elektrotechnik, und Sachpreisrichtern. Diesen gehören Vertreterinnen und Vertreter des Klinikums, des Wissenschafts- und Finanzministeriums sowie der Landeshauptstadt München an. Die Sitzungen des Preisgerichts fanden unter strengen Infektionsschutzmaßnahmen statt.

Quelle:stmwk.bayern.de

Von redaktion