Berlin:

Statistisches Bundesamt legt Zahlen zu Hochqualifizierten vor / Wanka: „Erfreulicher Trend mit Luft nach oben“
Die enormen bildungs- und forschungspolitischen Anstrengungen von Bund und Ländern zahlen sich aus. Das zeigt eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Auftrag gegebene Erhebung des Statistischen Bundesamtes zu den Karriereverläufen und zur internationalen Mobilität von Hochqualifizierten (Personen mit Hochschulabschluss – mit und ohne Promotion). Demnach ist der Anteil der Hochqualifizierten an der deutschen Bevölkerung seit 2001 deutlich angestiegen: von 10,5 Prozent auf 13,2 Prozent in 2011. Insbesondere Frauen nutzen vermehrt ihre Bildungschancen. Dies zeigt sich auch auf der Ebene der Promotionen: Bei den unter 45-Jährigen ist der Frauenanteil an den Promovierten mit 41 Prozent fast doppelt so hoch wie in der Altersgruppe der über 55-Jährigen (22 Prozent). Im Jahr 2011 waren in Deutschland rund 752.000 Personen promoviert. Über alle Altersstufen hinweg betrug der Anteil der Frauen daran 31 Prozent. Mit 52 Prozent stammt etwas! mehr als die Hälfte aller Promovierten aus Nichtakademikerfamilien.

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„Diese Entwicklungen sind erfreulich. Die Zahlen zeigen: Wir sind auf dem richtigen Weg. Insbesondere verdeutlichen sie, dass es uns gelingt, immer mehr Frauen zu ermutigen, ihre Potenziale auch auszuschöpfen“, sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka. „Aber es gibt noch Luft nach oben.“

Besonders erfreut zeigte sich die Ministerin über die positive Entwicklung in den Fächergruppen, in denen Frauen traditionell eine Minderheit darstellen. So liegt der Anteil der weiblichen Promovierten in der MINT-Fächergruppe über alle Altersgruppen hinweg bei 22 Prozent, bei den unter 45-Jährigen bereits bei 27 Prozent. Auch dieser Trend ist stark: Der Anteil von promovierten Frauen in der Fächergruppe Naturwissenschaften / Mathematik ist in der jüngsten im Vergleich zur ältesten Altersgruppe nahezu doppelt so groß (26 Prozent vs. 14 Prozent).

Die Studie untersuchte auch die Tätigkeitsfelder von Promovierten. Vor allem im Bereich von Forschung und Entwicklung (F&E) sind noch zu wenig Frauen tätig. 2011 waren nur rund ein Viertel der 99.300 Promovierten unter 65 Jahren, die im F&E-Bereich arbeiteten, Frauen. „Wir können künftig nicht mehr in diesem Umfang auf weibliche Kreativität und Innovationskraft verzichten“, betonte Wanka. „Nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Chancengerechtigkeit, sondern auch was die Leistungsfähigkeit unserer Forschung und Wirtschaft angeht.“

Um mehr Frauen den Weg in die Spitzenpositionen der Forschung zu eröffnen, hat das BMBF 2007 sein Professorinnenprogramm gestartet, das nun in zweiter Runde bis 2017 fortgeführt wird. Dadurch wurden bisher nicht nur 260 Professorinnen neu berufen, die auch als Karrierevorbilder dienen. Die von den Hochschulen vorzulegenden Gleichstellungskonzepte verbessern darüber hinaus Chancen von Frauen auf allen Qualifikationsstufen im Wissenschaftsbereich. Auch bei den außeruniversitären Forschungsorganisationen gibt es Fortschritte. Sie sind durch den Beschluss der GWK von 2011 gefordert, sich Zielquoten für die Frauenanteile zu geben und deren Erreichen transparent zu machen.
Quelle:bmbf.bund.de

Von redaktion