Berlin:
Entwicklung der Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe Berichtsmonat März 2025
Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe konnten nach der Stagnation im Februar zuletzt
deutlich zulegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts1 sind die Bestellungen im März
gegenüber dem Vormonat preis-, kalender- und saisonbereinigt um 3,6 % gestiegen. Die Nachfrage aus
dem Ausland wuchs mit +4,7 % stärker an als die inländischen Aufträge, die um 2,0 % expandierten.
Besonders stark fiel das Plus bei den Ordern aus dem Euroraum mit +8,0 % aus. Aber auch die
Auftragseingänge aus dem Nicht-Euroraum nahmen um deutliche 2,8 % zu. Bereinigt um Großaufträge
erhöhten sich die Ordereingänge insgesamt um 3,2 % gegenüber dem Vormonat.
In den meisten Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes war im März eine positive Entwicklung
zu verzeichnen, insbesondere in gewichtigen Bereichen wie Kfz/Kfz-Teile (+2,5 %), Maschinenbau
(+5,3 %) und elektrische Ausrüstungen (+14,5 %). Rückläufig war der Verlauf nur bei Metallerzeugung
und -erzeugnissen (-2,4 % bzw. -0,4 %), EDV und Optik (-1,2 %), Textilien (-3,0 %) sowie Papier und
Pappe (-1,3 %).
Im ersten Quartal insgesamt verringerten sich die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe
gegenüber dem Vorquartal um 2,3 %. Dabei gingen die Ordereingänge aus dem Inland um 3,3 % und aus
dem Nicht-Euroraum um 3,1 % zurück. Bei den Bestellungen aus dem Euroraum war dagegen eine leichte
Zunahme um 0,3 % zu verbuchen.
Das Orderplus im März dürfte zum Teil auf Vorzieheffekte als Reaktion auf die angekündigten
US-Zollerhöhungen zurückzuführen sein. Allerdings deutet die ebenfalls deutlich gestiegene
Nachfrage der europäischen Nachbarn nach deutschen Investitionsgütern mit +12,8 % auf eine Belebung
der Investitionstätigkeit hin. Trotz der hohen handelspolitischen Unsicherheit und der zuletzt
gedämpften Geschäftserwartungen hat sich die Geschäftslage in der Industrie im ersten Quartal als
insgesamt recht robust erwiesen. Vor dem Hintergrund der angekündigten und zum Teil temporär
ausgesetzten US-Zollerhöhungen und der damit zusammenhängenden pessimistischeren
Geschäftsaussichten ist allerdings eine erneute Abschwächung der Industriekonjunktur im weiteren
Jahresverlauf nicht auszuschließen.
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[1] Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 7. Mai 2025.
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/Verarbeitendes-Gewerbe/2025/20250507-entwicklung-der-auftragseingaenge-im-verarbeitenden-gewerbe-berichtsmonat-maerz-2025.html
Quelle:abo-bmwk.de