Berlin:

Lebensmittelverschwendung in Privathaushalten verringern
Staatssekretärin Nick übergibt Förderung in Höhe von 1,8 Millionen Euro

Um die Lebensmittelverschwendung in privaten Haushalten zu reduzieren, fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Fortsetzung eines breit angelegten Akteursprozesses. Ziel des auf drei Jahre angelegten Projekts „Dialogforum private Haushalte 2.0“ ist es, die Messung von Lebensmittelabfällen mittels einer anwenderfreundlichen App-Funktion zu erleichtern und wirksame Maßnahmen zu entwickeln und zu verbreiten. Dazu hat die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick heute die Förderbescheide in Höhe von mehr als 1,8 Millionen Euro an die beiden Projektträger Slow Food Deutschland und Technische Universität Berlin übergeben.

Zum Projektstart erklärt die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick: „Jedes Lebensmittel, das unnötig in der Tonne landet, ist eines zu viel und belastet das Klima, unsere natürlichen Ressourcen und allzu oft den eigenen Geldbeutel. Wenn wir die Verschwendung deutlich reduzieren wollen, müssen wir die privaten Haushalte stärker in den Fokus nehmen – hier entstehen mehr als die Hälfte aller Lebensmittelabfälle. Um Verbraucherinnen und Verbraucher für einen nachhaltigen Konsum zu gewinnen, braucht es kreative Ideen, Wissensvermittlung und alltagstaugliche Hilfsmittel. Wertvolle Lebensmittel sollen dort landen, wo sie hingehören: auf den Teller und nicht in den Müll.“

Das Dialogforum private Haushalte 2.0 wird im Rahmen der „Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung“ gefördert. Das Projekt knüpft an die Ergebnisse des ersten „Dialogforums private Haushalte“ an, das im September zu Ende ging.

Hintergrund:
Im Jahr 2020 sind knapp elf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle in Deutschland angefallen, davon 6,5 Millionen Tonnen (59 Prozent) in privaten Haushalten, das entspricht etwa 78 Kilogramm pro Person und Jahr. Vieles davon wäre vermeidbar. Ziel des BMEL ist es, bis 2030 Lebensmittelabfälle zu halbieren und Lebensmittelverluste zu reduzieren. Im Rahmen der „Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung“ hat das BMEL dazu eine Zielvereinbarung mit den Verbänden der Außer-Haus-Verpflegung abgeschlossen sowie mit dem Handel einen Pakt gegen Lebensmittelverschwendung.

Im Bereich der privaten Haushalte hat ein erstes Dialogforum von Juni 2020 bis September 2023 die Wirksamkeit vorhandener Maßnahmen und Angebote untersucht, die Verbraucherinnen und Verbraucher unterstützen, ihre Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Dafür wurden auch geeignete Messmethoden und Evaluationstools wie ein Küchentagebuch und Fragebögen entwickelt und getestet. Ein Citizen Science-Projekt hat wichtige Erkenntnisse zur Wirksamkeit vorhandener Maßnahmen geliefert. Workshops und Dialogveranstaltungen zu Themen wie Wirkung, Reichweite und Evaluation von Maßnahmen zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung wurden angeboten. Auf der Abschlusskonferenz am 21. Juni 2023 in Berlin wurden die wichtigsten Ergebnisse<https://www.zugutfuerdietonne.de/strategie/dialogforen/private-haushalte/> vorgestellt und diskutiert.

Das „Dialogforum private Haushalte 2.0“ läuft von Oktober 2023 bis September 2026. Es soll die bereits entwickelten Messmethoden als anwenderfreundliche, web-basierte App-Funktion für eine Vielzahl von Akteuren und Verbrauchern nutzbar machen. Gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern aus Wirtschaft, Verbraucherinitiativen und Zivilgesellschaft sollen zudem wirksame Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden. Die Vernetzung relevanter, in Privathaushalte hineinwirkender Akteure trägt darüber hinaus zur Verbreitung von Best-Practice-Beispielen und einer breiten Umsetzung wirksamer Maßnahmen bei. So können möglichst viele private Haushalte erreicht werden. Das Dialogforum arbeitet dabei eng mit der BMEL-Initiative Zu gut für die Tonne! zusammen.

Quelle:bmel.bund.de

Von redaktion