Berlin:

Mehr Biodiversität in der Agrarlandschaft durch gemeinschaftliche
Maßnahmen

Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt setzt sich ein für
wirksamere Umsetzung von Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen

Die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft ist stark gefährdet. Für
ihren Schutz haben sich jetzt zehn Organisationen in einem Projekt in vier
Modellregionen, Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen und Sachsen,
zusammengetan. Sie wollen Instrumente entwickeln, mit denen deutschlandweit
agrarökologische Maßnahmen effektiver umgesetzt, bestehende Ressourcen
gebündelt und weitere Akteur*innen in die naturschutzorientierte
Landbewirtschaftung eingebunden werden. Das Projekt „KoMBi – Kollektive
Modelle zur Förderung der Biodiversität” wird im Bundesprogramm
Biologische Vielfalt durch das Bundesumweltministerium (BMUV) und das
Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit rund 9,2 Millionen Euro gefördert.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Der Schutz biologischer Vielfalt in
der Landwirtschaft gelingt, wenn die verschiedenen Akteure an einem Strang
ziehen. Neben den Landwirtinnen und Landwirten sind lokale
Naturschutzverbände sowie Wissenschaft und Beratung gefragt. Erste
Erfahrungen aus dem In- und Ausland zeigen, dass gemeinschaftliche Modelle
sehr erfolgreich sein können, zum Beispiel wenn Maßnahmen
betriebsübergreifend geplant und umgesetzt werden. Um hiermit in
Deutschland praktische Erfahrungen auf regionaler Ebene zu sammeln,
unterstützt das Bundesumweltministerium das Projekt KoMBi. Die Vernetzung
von landwirtschaftlichen Betrieben untereinander und mit weiteren Akteuren
führt dazu, dass Maßnahmen für den Naturschutz in der Region wirksamer
werden. Das ist gut für die Umwelt, das Klima und die Wertschöpfung der
Betriebe.“

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Kooperation ist ein Schlüsselwort,
damit Naturschutz und Landwirtschaft gemeinsam die Biodiversität
voranbringen. Werden Agrarumweltmaßnahmen kollektiv umgesetzt, ist das
nicht nur für die Verwaltung attraktiv, sondern auch für die
landwirtschaftlichen Betriebe. Denn: Stellen zum Beispiel Kooperativen die
Förderanträge, verringert sich der Aufwand bei den Behörden und für die
Landwirt*innen reduzieren sich der Aufwand und auch das Risiko bei der
Realisierung von Maßnahmen.“

Hintergrund

Das Projekt initiiert in vier Modellregionen in Baden-Württemberg,
Brandenburg, Hessen und Sachsen betriebsübergreifende
Kooperationsstrukturen und -prozesse zwischen Landwirt*innen,
Naturschützer*innen und weiteren regionalen Akteuren wie Kommunen. Ziel
ist es, auf landwirtschaftlichen Flächen effektivere Naturschutzmaßnahmen
umzusetzen und beispielsweise Lebensräume besser zu verbinden. Dabei
sollen die Maßnahmen gemeinsam geplant, beantragt und realisiert werden.

Zur Umsetzung des Projektes „KoMBi“ hat sich ein Verbund verschiedener
Organisationen mit einem breiten Spektrum an Kompetenzen zusammengetan: der
WWF Deutschland als Gesamtprojektleitung, die Deutsche
Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) e.V. und der Deutsche Verband für
Landschaftspflege (DVL) e.V. für koordinierende Aufgaben und den
Wissenstransfer. Hinzukommen als Vertretungen der vier Modellregionen der
Verein für Landschaftspflege Potsdamer Kulturlandschaft e.V., der
Landschaftserhaltungsverband Breisgau-Hochschwarzwald e.V., die
Landschaftspflegevereinigung Lahn-Dill e.V. und der
Landschaftspflegeverband Sächsische Schweiz – Osterzgebirge e.V. Diese
Verbände steuern mit ihren guten Kontakten zu den Landbewirtschaftenden in
ihrer Region die kooperative Umsetzung. Für die ökologische und
sozioökonomische wissenschaftliche Begleitforschung sind die
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, die Justus-Liebig-Universität
Gießen und das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V.
zuständig. Die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse sollen so aufbereitet
werden, dass sie von politischen Entscheidungsträgern genutzt werden und
so dazu beitragen können, die agrar- und biodiversitätspolitischen
Instrumente auf deutscher und EU-Ebene zu optimieren.

Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch den Bund
gefördert und vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz und dem Baden-Württembergischen
Ministerium für Umwelt, Klimaschutz und Energiewirtschaft kofinanziert.

Weitere Informationen

**Projekt-Steckbrief:
https://www.bmuv.de/presseverteiler/lt.php?tid=Aa4mGi1fDFqAaj9GtR4Wr5ZbvIfAA2Yet+d+i484eJ2BuBNZyf9LoKSsg41K6FIQ
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Bundesprogramm Biologische Vielfalt
<https://www.bmuv.de/presseverteiler/lt.php?tid=GXyRw+eEAXmVNmQtB1ijaZZbvIfAA6Yet+d+i484eJ2BuBNZyf9LoKSsg41K6FIQ>

Quelle: bmuv.de

Von redaktion