Berlin:

Entwicklung der Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe Berichtsmonat Juni 2022

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts1 sind die Auftragseingänge im Juni gegenüber dem Vormonat
um 0,4 % zurückgegangen, nachdem sie bereits in den vier Monaten zuvor infolge des russischen
Angriffskriegs in der Ukraine stetig gesunken waren.2 Damit lagen die Bestellungen zuletzt
arbeitstäglich bereinigt 9,0 % unter ihrem Niveau von einem Jahr zuvor.


Ausschlaggebend für die Abnahme im Juni gegenüber dem Vormonat war eine spürbar gesunkene Nachfrage
nach Investitionsgütern (-1,8 %). Die Produzenten von Vorleistungs- und Konsumgütern meldeten
hingegen Zuwächse um 1,2 % bzw. 1,7 %. Aus dem Inland gingen 1,1 % mehr Bestellungen ein. Die
Auslandsnachfrage gab um 1,4 % nach, wobei ein kräftiges Orderminus aus dem Nicht-Euroraum von 4,3
% zu Buche schlägt. Aus dem Euroraum kamen 3,4 % mehr Ordereingänge.
Die gewichtigen Bereiche Kfz/Kfz-Teile und Maschinenbau verzeichneten leichte Abnahmen der
Auftragseingänge um 0,1 % bzw. 0,4 %. Der sonstige Fahrzeugbau meldete einen kräftigen Rückgang um
25,6 %. Zu Zuwächsen kam es indes in den Bereichen pharmazeutische Erzeugnisse (+9,2 %), chemische
Erzeugnisse (+1,1 %) und elektrische Ausrüstungen (+0,6 %).
Angesichts der erhöhten Unsicherheit durch den Krieg und einer drohenden Gasknappheit verläuft die
Entwicklung der Nachfrage weiterhin schwach. Der Ausblick für die Industriekonjunktur bleibt bei
abgekühltem Geschäftsklima zurückhaltend.
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[1] Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 4. August 2022.
[2] Alle Angaben basieren auf vorläufigen Daten und sind preis-, kalender- und saisonbereinigt
(Verfahren X13 JDemetra+).

https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/Verarbeitendes-Gewerbe/2022/20220804-entwicklung-der-auftragseingaenge-im-verarbeitenden-gewerbe-berichtsmonat-juni-2022.html
Quelle: abo-bmwi.de

Von redaktion