Berlin:

Altmaier: Wir müssen den Standort Deutschland stärken
Die Gemeinschaftsdiagnose stellt ihr Frühjahrsgutachten 2019 vor: „Konjunktur deutlich abgekühlt –
Politische Risiken hoch“

Die Wirtschaftsforschungsinstitute der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose haben heute in Berlin
ihr Frühjahrsgutachten vorgestellt: Die Institute erwarten für dieses Jahr ein Wachstum des
Bruttoinlandsprodukts von preisbereinigt 0,8 Prozent und in 2020 von 1,8 Prozent. Sie ist die Basis
für die Frühjahrsprojektion der Bundesregierung, die Bundeswirtschaftsminister Altmaier am 17.
April 2019 im Rahmen einer Pressekonferenz vorstellen wird.
Bundesminister Altmaier: „Die im zweiten Halbjahr 2018 zu beobachtende Abkühlung der
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung wird im Verlauf dieses Jahres allmählich überwunden und die
Auftriebskräfte gewinnen wieder die Oberhand. Erfreulich ist, dass die positive Entwicklung am
Arbeitsmarkt anhält. Zusammen mit den Entlastungen bei Steuern und Abgaben sowie der guten
Lohnentwicklung führt sie zu steigenden verfügbaren Einkommen der Bürgerinnen und Bürger. Trotz
aller Unsicherheiten wird die Wirtschaft nach der Prognose auch in diesem Jahr weiter wachsen – das
ist der längste Aufschwung seit 1966. Die konjunkturelle Abkühlung führt uns allerdings deutlich
vor Augen, dass wir die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nun dringend weiter verbessern müssen,
etwa durch eine zügige Einführung einer zielgenauen steuerlichen Forschungsförderung und weiteren
Bürokratieentlastungen. Wir müssen gleichzeitig darüber diskutieren, wie wir angesichts des gerade
stattfindenden epochalen Wandels im globalen Wettbewerb die deutsche und europäische Wirtschaft
zukunftsfähig machen können. Mit meinem Entwurf einer Industriestrategie 2030 habe ich diese
Diskussion sowohl in Deutschland als auch in Europa angestoßen. Ziel ist es, den Standort
Deutschland stärker zu machen.“
Das gesamtwirtschaftliche Expansionstempo in Deutschland hat sich nach der Prognose merklich
verlangsamt. In den zurückliegenden Quartalen wurde die Produktion nicht nur durch die Eintrübung
des weltwirtschaftlichen Umfeldes, sondern auch durch heimische Sonderfaktoren wie die Umstellung
auf den neuen WLTP-Messstandard für Kfz-Abgase sowie das Niedrigwasser im Rhein beeinflusst. Dieses
Jahr wird sich die Konjunktur wieder beleben, ohne allerdings die hohe Dynamik zurückliegender
Jahre zu erreichen.
Die Binnenwirtschaft bleibt die tragende Säule der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Die
Bundesregierung setzt dabei mit ihren Maßnahmen aus dem Koalitionsvertrag im Jahr 2019 einen
kräftigen Konjunkturimpuls, so die Institute. Der schon seit geraumer Zeit zu beobachtende
Beschäftigungsaufbau wird sich im Verlauf des Jahres etwas verlangsamen. Die Anlageinvestitionen
nehmen weniger kräftig zu, die gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten sind aber nach wie vor ordentlich
ausgelastet. Die Bauinvestitionen expandieren aufgrund der hohen Nachfrage nach Wohnraum weiterhin
kräftig. Die Automobilindustrie sehen die Institute mit einigen Herausforderungen konfrontiert, die
auch gesamtwirtschaftliche Risiken bergen.

https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2019/20190404-altmaier-wir-muessen-den-standort-deutschland-staerken.html

Quelle: bmwi.bund.de
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Von redaktion