Berlin:

40 Jahre Blauer Engel

Der Blaue Engel – das Umweltzeichen der Bundesregierung – feiert seinen
40. Geburtstag. Seit 1978 setzt er unabhängig von wirtschaftlichen
Interessen an-spruchsvolle Umweltkriterien für Produkte und
Dienstleistungen. Die Idee da-mals: ein verlässliches Gütezeichen zu
schaffen, das eine klare Orientierung beim umweltfreundlichen Einkauf
gibt. Heute zählt es zu den bekanntesten Labeln, mehr als 12.000 Produkte
tragen den Blauen Engel, vom Staubsauger bis zum Smartphone. Bald soll es
auch einen Blauen Engel für klimafreundliche Logistikdienste und
Mehrwegbechersysteme geben. Zudem werden erstmals zwei Textilprodukte das
Umweltzeichen tragen.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Immer mehr Menschen achten beim
Einkauf auf Produkte, die langlebig und umweltfreundlich sind. Im heute
alltäglichen Dschungel der Label, Siegel und Zeichen ist der Blaue Engel
die Orientierung beim nachhaltigen Einkauf. Ich appelliere an den Handel,
verstärkt Produkte mit dem Blauen Engel ins Sortiment auf-zunehmen und
von den Herstellern nachzufragen.“
Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamts (UBA): „Der Blaue
Engel ist eine freiwillige Kennzeichnung. Unternehmen profitieren von der
klaren Signalwirkung: Was hier drin steckt, ist nicht nur gut für die
Umwelt, sondern auch für die Menschen. Gleichzeitig setzt der Blaue Engel
Maßstäbe, indem er der Gesetzgebung vorausgeht und schneller und
flexibler Kriterien für umwelt- und gesundheitsverträgliche Produkte
festlegen kann.“
Noch bevor Umweltprobleme gesetzlich geregelt werden, setzt das
Umweltzeichen freiwil-lige Standards. Der Blaue Engel garantiert, dass mit
ihm ausgezeichnete Produkte und Dienstleistungen die Umwelt nachweislich
weniger belasten als vergleichbare konventionel-le Produkte und
Dienstleistungen – bei gleicher Gebrauchstauglichkeit und Qualität.
Smartphones mit dem Blauen Engel müssen zum Beispiel immer austauschbare
Akkus haben und besonders strahlungsarm sein, Reinigungs- und Waschmittel
dürfen kein Mikro-plastik erhalten. Textilprodukte müssen
umweltfreundlich und unter fairen Arbeitsbedin-gungen produziert werden.
Hier reagiert das Zeichen in einer zunehmend vernetzten, globalisierten
Welt auch auf ge-sellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen. Der
Blaue Engel ist im Kern ein Umwelt-zeichen, mittlerweile ergänzen aber
auch soziale Aspekte die Anforderungen, beispielswei-se bei Smartphones,
Textilien, Spielzeug und Schuhen. Im Textilbereich zählen dazu zum
Beispiel das Verbot der Zwangsarbeit und die Einhaltung des Mindestalters
in den Klei-dungsfabriken oder das Verbot von Pestiziden im Baumwollanbau.
Das Umweltbundesamt erarbeitet die strengen Vergabekriterien basierend auf
wissen-schaftlichen Untersuchungen. Für jede der aktuell 113
Produktgruppen werden spezielle Anforderungen entwickelt, kontinuierlich
geprüft und weiterentwickelt. Bei Staubsaugern beispielsweise müssen
mehr als 25 Anforderungen, bei Druckern sogar rund 100 verschie-dene
Kriterien erfüllt werden, bevor das Label verliehen wird.
1978 startete der Blaue Engel als erstes Umweltzeichen weltweit mit sechs
Produktgrup-pen, darunter FCKW-freie Spraydosen, leise Rasenmäher und
Mehrwegflaschen. 2018 tra-gen mehr als 12.000 Produkte von 1.600
Unternehmen den Blauen Engel. Derzeit sind Drucker, emissionsarme
Innenwandfarben, schadstoffarme Lacke, Bodenbeläge, Möbel und
Recyclingpapier die stärksten Produktgruppen.
Neben sozialen Standards und einer engen Vernetzung mit internationalen
Umweltzeichen setzt der Blaue Engel zukünftig einen weiteren Schwerpunkt
auf die Digitalisierung und zer-tifiziert mit den großen Rechenzentren
neben Laptops, Smartphones und Routern auch die dahinterliegende
Infrastruktur. In Planung sind zudem Umweltzeichen für Server und
res-sourceneffiziente Software.

Weitere Informationen
Die Vergabekriterien des Blauen Engel
– Ressourcenschonende Herstellung (u.a. Wasser, Energie,
Recycling-Material)
– Nachhaltige Produktion von Rohstoffen
– Vermeidung von Schadstoffen im Produkt
– Verringerte Emission von Schadstoffen in Boden, Luft, Wasser und
Innenraum
– Reduktion von Lärm und elektromagnetischer Strahlung
– Langlebigkeit, Reparatur- und Recyclingfähigkeit
– Gute Gebrauchstauglichkeit
– Einhaltung internationaler Arbeitsschutzstandards
– Rücknahmesysteme und Dienstleistungen mit gemeinschaftlicher Nutzung (z.
B. Carsharing)
– Effiziente Nutzung, z. B. durch energie- oder wassersparende Produkte

Jubiläumsheft „40 Jahre Blauer Engel“
https://www.blauer-engel.de/jubilaeumspublikation_dt

Infografiken und Bildmaterial zum Download
https://www.blauer-engel.de/material-medien

Der Blaue Engel im Internet
https://www.blauer-engel.de/

Quelle:bmu.bund.de

Von redaktion