Erlangen:
Fast ein Drittel der Erlanger Einwohnerschaft hat einen sog. Migrationshintergrund, hat also Zuwanderungswurzeln. Besonders hoch ist dieser Anteil mit 44,5 % bei unter 18-jährigen. Aus diesem Grund hat die Stadtverwaltung schon vor längerer Zeit ein Integrationsmonitoring eingeführt, um spezifische Daten zu gewinnen und der Kommunalpolitik zur Verfügung zu stellen. Die neue Ausgabe von „Statistik aktuell“ schreibt dieses Monitoring fort und erweitert es. So geht es u.a. um die Integration von Migrantinnen und Migranten in den Arbeitsmarkt bei längerer Arbeitslosigkeit und um Beratungsmöglichkeiten für diesen speziellen Personenkreis. Die städtischen Statistiker interessierten sich aber auch für die Zusammensetzung des Jugendparlaments und das Interesse der Erlanger Bürgerschaft an Fragen der Politik.

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Nachfolgend einige wichtige Ergebnisse, wie sie vom Sachgebiet Integration und Internationale Beziehungen dargestellt werden: Von erteilten und verlängerten Aufenthaltsgenehmigungen für Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit sank die Zahl, die zum Zweck des Studiums bzw. zur Ausbildung oder zum Familiennachzug ausgestellt wurden; die Anzahl der Genehmigungen zum Zweck der Erwerbstätigkeit blieb hingegen seit 2005 konstant.
Der Ausbau der Kindertagesbetreuung im Krippenbereich bis ins Grundschulalter wird von Personen mit und ohne Migrationshintergrund ähnlich gut angenommen; in beiden Bevölkerungsgruppen sind die Anzahl bzw. der Anteil der betreuten Kinder deutlich steigend. Der Herkunftseffekt ist in der Erlanger Bildungslandschaft weiterhin ein deutlicher Faktor: Während 90 % der Erlanger Schüler ohne Migrationshintergrund in der fünften Jahrgangsstufe das Gymnasium oder die Realschule besuchen, sind es unter ihren Altersgenossen mit Migrationshintergrund nur 55 %. Diese Tendenz setzt sich bei der Ausbildungsplatzsuche fort: 7,6 % der ausländischen Ausbildungsplatzsuchenden befinden sich im beruflichen Übergangssystem, während nur 1,3 % der deutschen ihr Schicksal teilen.
2012 erfuhren die Beratungsangebote für Menschen mit Migrationshintergrund hohe Akzeptanz. So verdoppelte sich beispielsweise die Anzahl der Beratungen durch den Jugendmigrationsdienst im Vergleich zum Vorjahr. Ihr Interesse an (Kommunal-)Politik bewerten 42 bzw. 61 % der Erlanger mit Migrationshintergrund mit „sehr hoch“ oder „eher hoch“. Bei ihren Mitbürgern ohne Migrationshintergrund sind es 57 bzw. 78 %.

Weitere Informationen können dem Bericht „Statistik aktuell“ 5/2013 entnommen werden. Er liegt im Bürgeramt im Rathaus aus und ist im Internet unter www.erlangen.de/statistik<http://www.erlangen.de/statistik> abrufbar.

Quelle:erlangen.de

Von redaktion