München:

Gesundheitsministerin Huml und Kultusminister Sibler: Kabinett macht Weg frei für arbeitsmedizinisches Institut für Schulen – Bayern verstärkt Prävention und Gesundheitsförderung bei Lehrkräften – Institut soll Ende 2019 die Arbeit aufnehmen

Bayern bekommt für seine staatlichen Schulen ein eigenständiges arbeitsmedizinisches und sicherheitstechnisches Institut. Der Ministerrat hat dafür am Mittwoch den Weg frei gemacht. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml betonte: „Der Arbeitsschutz und die Gesundheitsförderung in unseren Schulen haben für die Bayerische Staatsregierung einen hohen Stellenwert. Unser Ziel ist es, die Lehrkräfte und Verwaltungsangestellten an den Schulen dabei zu unterstützen, möglichst lange gesund zu bleiben oder schnell wieder gesund zu werden. Das neue Institut soll am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) angesiedelt werden, das bereits jetzt die zentrale Fachbehörde in Bayern für die Belange des Arbeits- und Gesundheitsschutzes ist.“

Bayerns Kultusminister Bernd Sibler erläuterte: „Mit einem neuen arbeitsmedizinischen und sicherheitstechnischen Institut sorgen wir dafür, dass unsere Schulen in Zukunft bayernweit auf kompetente Unterstützung durch Experten zählen können! Damit setzen wir Ergebnisse und Empfehlungen des mehrjährigen Forschungsprojekts der LMU München und der FAU Erlangen-Nürnberg um, das vom Kultusministerium initiiert wurde. Das Institut ist ein wichtiger und wertvoller Beitrag für die Gesundheit unserer Lehrerinnen und Lehrer!“

Huml unterstrich: „Insbesondere Lehrkräfte und Schulpersonal stehen im Schulalltag vor vielfältigen gesundheitlichen Herausforderungen wie Infektionsgefährdungen oder psychischen Belastungen. Das neue Institut soll arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen und Schulbegehungen vornehmen sowie unter anderem Lehrkräfte und Schulleitungen insbesondere hinsichtlich des Mutterschutzes individuell beraten und betreuen. Außerdem soll es Maßnahmen zur Gesundheitsförderung ergreifen, die Schulen beim betrieblichen Eingliederungs- und Gesundheitsmanagement unterstützen oder Fortbildungen zu arbeitsmedizinischen und arbeitspsychologischen Themen anbieten.“

Die Ministerin, die approbierte Ärztin ist, ergänzte: „Das geplante Institut kann Schulen im Ausbruchsfall einer Infektionskrankheit professionell unterstützen und wird neben den zuständigen Gesundheitsbehörden vor Ort ein Ansprechpartner sein.“

Im Rahmen des oben genannten Forschungsprojektes hatte sich das sogenannte Dienststellenmodell als geeignete Basis für die arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische Betreuung der staatlichen Schulen herausgestellt. Dieses Modell beinhaltet, dass Schulleiter oder von ihnen bestellte Beschäftigte verschiedene arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische Aufgaben des Arbeitsschutzes übernehmen.

Sibler betonte: „Es hat sich aber auch gezeigt, dass die Schulleitungen oder deren Beauftragte noch weitere fachliche und vor allem langfristige Unterstützung durch Experten benötigen, um die Aufgaben des Arbeitsschutzes adäquat, qualitätsgesichert und einheitlich umsetzen zu können. Unser Ziel ist es, dass das neue Institut ab Ende 2019 die Arbeit aufnimmt. Um eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten, sollen zwei Zentren jeweils für den Norden und den Süden Bayerns eingerichtet werden. Ergänzend dazu werden wir mehrere dezentrale Beratungsstellen schaffen, sodass nach vollständigem Aufbau des Instituts in allen sieben Regierungsbezirken eine Anlaufstelle besteht.“

Quelle:  stmgp.bayern.de

Von redaktion