München – Bayreuth:

Weitere 500.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds für Alte Münze in Bayreuth

Kunstminister Bernd Sibler gibt weitere Fördermittel für Sanierung des oberfränkischen Baudenkmals bekannt – „wertvolles Gebäude der Bayreuther Stadtgeschichte erhalten und neue Heimat für jüdische Gemeinde vor Ort schaffen“

Für die Instandsetzung der Alten Münze in Bayreuth werden weitere Mittel aus dem Entschädigungsfonds bereitgestellt. Aufgrund von unvorhersehbaren Mehrkosten wurde eine Nachfinanzierung in Höhe von 500.000 Euro bewilligt. Das gab Kunstminister Bernd Sibler heute in München bekannt. Mithilfe dieses Zuschusses kann das Gebäude fertig saniert und zu einem jüdischen Gemeindezentrum umgebaut werden. „Die Sanierung denkmalgeschützter Objekte ist eine große Herausforderung, die mit vielen Unwägbarkeiten einhergeht. Eine solche ist bei der Alten Münze in Bayreuth aufgetreten. Natürlich lassen wir die Eigentümerin nicht im Stich und greifen der Israelitischen Kultusgemeinde Bayreuth mit weiteren 500.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds unter die Arme. Damit tragen wir dazu bei, ein wertvolles Gebäude der Bayreuther Stadtgeschichte zu erhalten und eine neue Heimat für die jüdische Gemeinde vor Ort zu schaffen“, betonte Staatsminister Sibler.

Aufgrund problematischer Baugrund-Verhältnisse, herrührend aus der parallelen Führung des Mühlkanals-Roter Main zum Baudenkmal, mussten bei der Sanierung der Alten Münze in Bayreuth weitere Sanierungsmaßnahmen ergriffen werden. Am Gebäude selbst hatten sich ursprünglich keine gravierenden Schäden abgezeichnet. Im Laufe des Sanierungsprozesses hat sich aber die dringende Notwendigkeit einer Verstärkung der Fundamente entlang des Flusses ergeben.

Das Gebiet nördlich des markgräflichen Opernhauses war im 18. Jahrhundert markgräflichen Betrieben wie der Alten Münze vorbehalten. Hierzu wurde das langgestreckte, zweigeschossige Gebäude aus Sandsteinquadern mit Halbwalmdach erbaut. Nachdem die Münzprägung 1804 eingestellt worden war, diente das Gebäude von 1815 bis 1950 verschiedenen schulischen Nutzungen. 1956 wurde die städtische Jugendbücherei eingerichtet, ab 1972 beherbergte es Institutionen der Universität Bayreuth, zuletzt das sog. „Iwalewa-Haus“, das Afrika-Zentrum. Trotz der vielfachen Nutzungsänderungen sind bis heute nur geringfügige Veränderungen am Gebäude vorgenommen worden.

 

Eigentümerin der Alten Münze ist die Israelitische Kultusgemeinde Bayreuth. Der Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und gemeinsam vom Freistaat und den Kommunen getragen. Die Maßnahme ist mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt und wird von diesem fachlich begleitet.

Quelle:stmwk.bayern.de

Von redaktion