München – Lonnerstadt:

Energiewende
Bayern erneut Vorreiter bei Bewältigung der Energiewende
Aiwanger: „Nutzung von Wind- und Sonnenenergie dürfen sich nicht ausschließen“

Auch in Vorranggebieten für die Windenergienutzung können im
Freistaat künftig Freiflächen-Photovoltaikanlagen errichtet werden.
„Wir haben jetzt eine Lösung gefunden, die das ermöglicht“,
erklärte Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger in Lonnerstadt.


Hier plant eine Bürgergesellschaft auf der Fläche, auf der sie bereits
eine Windenergieanlage betreibt, eine neue Freiflächen-PV-Anlage.
Trotz der Unterstützung der Kommune war dies aus formal rechtlichen
Gründen bisher nicht möglich. „Natürlich soll weiterhin
die Errichtung von Windrädern in den ausgewiesenen Vorranggebieten
gesichert bleiben. Aber es macht absolut Sinn, die Fläche um das Windrad
herum auf für Sonnenenergie zu nutzen. So können wir unsere Potenziale
für erneuerbare Energie in Bayern noch besser verwirklichen“,
sagte der Staatsminister.
Während in anderen Bundesländern
zum Teil sogar ministerielle Hinweise bestehen, die diesen Ausschluss manifestieren,
hat das Bayerische Wirtschaftsministerium eine Lösung entwickelt,
wie beide Nutzungen vereinbar sein können. Entscheidend ist dabei,
dass die Photovoltaikanlage auf das Umfeld bestehender Windenergieanlagen
beschränkt bleibt, in welchem aufgrund technisch nötiger Abstände
von Windenergieanlagen zueinander ohnehin keine weitere Windenergieanlage
errichtet würde. Damit bleibt der Vorrang der Windenergienutzung einschließlich
der Möglichkeit zum Repowering gewahrt. Um in Lonnerstadt den Startschuss
für diesen neuen Weg zu geben, fehlte zuletzt nur die Zusicherung
der Bundesregierung, solche mehrfach genutzten Vorranggebiete vollumfänglich
als Windenergiegebiete i.S.d. Windenergieflächenbedarfsgesetzes anzuerkennen.
Denn der Bund hat die Länder im Rahmen des Osterpakets verpflichtet,
Flächen in einem bestimmten Umfang für die Windenergie zu sichern.
Regina
Bruckmann, Erste Bürgermeisterin von Lonnerstadt, unterstrich: „Wir
sind sehr froh, dass hier eine Lösung gefunden wurde. Die Lonnerstadter
Bürger wollen ihren Beitrag zur Energiewende leisten. In einem Bürgerentscheid
im September 2021 hat sich die Mehrheit der Lonnerstadter Bürger für
Freiflächen-PV-Anlagen im Gemeindegebiet entschieden. Warum dies nun
in einem Windvorranggebiet nicht möglich sein sollte, war für
uns alle nicht nachvollziehbar und hat großes Unverständnis
hervorgerufen. Jetzt wurde ein Rahmen geschaffen, der die Energiewende
und die Natur in Einklang bringt.“
In Bayern können damit bei entsprechenden
Voraussetzungen künftig Wind- und Sonnenenergie an einem Standort
auch in einem regionalplanerisch ausgewiesenen Wind-Vorranggebiet genutzt
werden. Dies ermöglicht Stromeinspeisungen an einem Anschlusspunkt
bei unterschiedlichsten Witterungen. Durch eine solche Kombination an einem
Standort können sensible Landschaftsbereiche an anderer Stelle von
Energieerzeugungsanlagen freigehalten werden. Auch eignen sich solche Standorte
in besonderer Weise, um dort Wasserstoff-Elektrolyse zu betreiben.

Quelle:stmwi.bayern.de

Von redaktion