Aschaffenburg:

Justizminister Bausback bei Jubiläumsveranstaltung des Teen Court-Projekts in Aschaffenburg: „Es hat sich gelohnt, diesen völlig neuen Weg im Jugendstrafrecht einzuschlagen!“
Bayerns Justizminister Prof. Dr. Winfried Bausback nimmt heute in Aschaffenburg an der Jubiläumsveranstaltung „15 Jahre Kriminalpädagogisches Schülerprojekt“ teil. In seiner Festrede betont Bausback: „Es war das bundesweit erste Teen Court-Projekt, das wir vor rund 15 Jahren in Aschaffenburg ins Leben gerufen haben. Heute können wir mit Fug und Recht sagen: Es hat sich gelohnt, diesen völlig neuen Weg im Jugendstrafrecht einzuschlagen! Der erfolgreiche Verlauf des Projekts belegt dies. Ich bin sehr stolz, dass wir heute das 15-jährige Bestehen des Teen Courts in Aschaffenburg feiern können.“

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Zur Idee des Projekts erläutert der Justizminister: „Gegen Jugendkriminalität müssen wir entschlossen, aber auch mit Augenmaß vorgehen. Bei der großen Gruppe der noch nicht festgefahrenen jungen Straftäter mit typischen Jugenddelikten bedeutet das: Es geht weniger um harte Strafen, sondern darum rechtzeitig ein deutliches Signal zu setzen. Keine Stigmatisierung, keine Ausgrenzung, sondern möglichst eine Brücke zur Besserung.“ Genau hier setze das Kriminalpädagogische Schülerprojekt an. „Es geht darum, den positiven Einfluss von Altersgenossen auf jugendliche Beschuldigte zu nutzen, um das Wertebewusstsein und den Respekt vor dem Recht zu fördern“, so Bausback.

Besonders gut und wichtig sei, dass das Projekt Jugendliche ernst nehme und das in mehrfacher Hinsicht. „Ernst genommen werden zum einen die jugendlichen Straftäter. Sie werden als junge Menschen behandelt, die in der Lage und verpflichtet sind, die Konsequenzen ihres Fehlverhaltens zu tragen. Die Beschuldigten setzen sich aktiv mit den Schülergremien und oft auch mit den Geschädigten der Taten auseinander, um z. B. Schäden wiedergutzumachen. Ich bin überzeugt, dass dies viele Täter nachhaltig beeindruckt“, so der Justizminister. „Ernst genommen werden Jugendliche zum anderen aber auch, soweit es um ihre Fähigkeit geht, als „Schülerrichter“ Verantwortung für Gleichaltrige und für die Durchsetzung der Rechtsordnung zu übernehmen.“

Abschließend spricht Bausback all denjenigen seinen Dank aus, die sich für das Teen Court-Projekt in Aschaffenburg einsetzen: „Ohne das große Engagement des Vereins Hilfe zur Selbsthilfe e.V., der Staatsanwältinnen und Staatsanwälte, der Polizei und der beteiligten Schulen wäre ein solches Projekt nicht möglich. Mein besonderer Dank gilt aber vor allem auch den mitwirkenden Schülerinnen und Schülern: Von Eurem Geschick im Umgang mit jugendlichen Straftätern, von Eurem Gespür für die angemessene Reaktion auf eine Straftat hängt der Erfolg des Projekts maßgeblich ab“, so der Justizminister.

Hinweis:
Weitere Informationen zu den Teen-Court-Projekten in Bayern sind abrufbar unter http://www.justiz.bayern.de/ministerium/projekte/.

Quelle:stmj.bayern.de

Von redaktion