München:

Huml setzt auf Umdenken bei Sterbehilfe-Befürwortern – Bayerns Gesundheitsministerin: Alte und schwerstkranke Menschen dürfen nicht unter Druck gesetzt werden

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml setzt auf ein Umdenken bei den Befürwortern einer aktiven Sterbehilfe. Huml betonte am Pfingstsonntag in Bamberg: „Meine große Sorge ist, dass sich alte und schwerstkranke Menschen unter Druck gesetzt fühlen, ihr Leben vorzeitig zu beenden. Eine Studie hat kürzlich gezeigt, dass dies auch eine Mehrheit der Deutschen im Fall einer Legalisierung von ärztlich assistiertem Suizid befürchtet. Ich hoffe, dass die Sterbehilfe-Debatte durch dieses Ergebnis positiv beeinflusst wird.“

Die Studie war Mitte Mai von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vorgestellt worden. Demzufolge erwarten mehr als 60 Prozent der Deutschen, dass bei einer Legalisierung ärztlicher Suizidbeihilfe mehr Menschen ihr Leben vorzeitig beenden wollen, um nicht zur Belastung für die Familie zu werden.

Huml forderte: „Schwerstkranken und alten Menschen muss ein Leben in Würde und möglichst ohne Schmerzen bis zuletzt möglich sein. Es darf ihnen nicht das Gefühl vermittelt werden, der Gesellschaft zur Last zu fallen. Wichtig ist vielmehr ein weiterer Ausbau der Palliativ- und Hospizversorgung.“

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Die Ministerin fügte hinzu: „Es ist zudem mit der ärztlichen Ethik nicht vereinbar, Medizinern die Beihilfe zur Selbsttötung bei schwerstkranken Menschen zu ermöglichen. Ärzte sollen Menschen beim Sterben begleiten, ihnen Schmerzen und Ängste nehmen. Aber sie sollen nicht beim Suizid helfen und schon gar nicht – wie teilweise leider auch gefordert wird – aktive Sterbehilfe leisten.“

Huml bekräftigte: „Im Hospiz- und Palliativbereich werden Menschen beim Sterben begleitet und ihre Schmerzen behandelt – aber ihr Leben wird nicht um jeden Preis verlängert. Wenn ein schwerstkranker Mensch gehen möchte, wird sein Wunsch respektiert. Aber das Sterben wird nicht aktiv unterstützt. Das ist der entscheidende Unterschied.“

Quelle:stmgp.bayern.de

Von redaktion