Berlin:

Gabriel: Unternehmen und Azubis orientieren sich stärker an Engpassberufen

Die Unternehmen in Deutschland reagieren auf Fachkräfteengpässe in zahlreichen
Berufen mit einem höheren Ausbildungsangebot. Auch die Jugendlichen zeigen immer
mehr Interesse an den Engpassberufen. Das sind die zentralen Ergebnisse der
Studie „Fachkräfteengpässe in Unternehmen – Unternehmen steigern
Ausbildungsangebote in Engpassberufen“
<http://www.bmwi.de/DE/Mediathek/publikationen,did=650722.html>, die das vom
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Kompetenzzentrum
Fachkräftesicherung <http://www.bmwi.de/DE/Service/suche,did=603830.html> heute
veröffentlicht hat.

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Der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel: „Die Studie belegt
erstmals den Zusammenhang zwischen der angespannten Fachkräftesituation in
einigen Berufen und dem Ausbildungsengagement der Wirtschaft. Diesen Weg der
Ausrichtung auf Engpassberufe müssen die Unternehmen konsequent weiter verfolgen.
So können sie selbst wesentlich zur Fachkräftesicherung
<http://www.bmwi.de/DE/Themen/Ausbildung-und-Beruf/fachkraeftesicherung.html>
beitragen. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, dass Jugendliche ein
stärkeres Interesse an Engpassberufen zeigen und so zielgerichtet ihre
Arbeitsmarktchancen verbessern. Dies gilt es mit Beratung und Information zu
unterstützen. Wir müssen unser inländisches Fachkräftepotenzial
<http://www.bmwi.de/DE/Themen/Ausbildung-und-Beruf/Fachkraeftesicherung/fachkraeftesicherung-im-inland.html>
besser ausschöpfen und brauchen gleichzeitig Zuwanderung von qualifizierten
Fachkräften aus dem Ausland
<http://www.bmwi.de/DE/Themen/Ausbildung-und-Beruf/Fachkraeftesicherung/willkommenskultur-und-zuwanderung.html>,
um langfristig Wachstum in Deutschland zu sichern.“

Die Studie zeigt, dass die Unternehmen in Deutschland in den vergangenen fünf
Jahren ihr Ausbildungsangebot in Berufen mit Fachkräfteengpässen um knapp 22.000
Plätze erhöht haben. Auch die Jugendlichen selbst ziehen verstärkt Konsequenzen
aus den Engpasssignalen des Arbeitsmarktes: In 32 von 49 dual ausgebildeten
Engpassberufen haben sich die Bewerberzahlen erhöht. Oftmals reicht dieser
Anstieg aber noch nicht aus, um alle Stellen tatsächlich zu besetzen. So kamen
etwa in der Hörgeräteakustik und der Bauelektrik auf 100 Ausbildungsplätze
lediglich 30 bzw. 72 Bewerber. Auf der anderen Seite existieren
Ausbildungsberufe, die einen Bewerberüberschuss aufwiesen. Dazu zählen
beispielweise Berufe in der Fotografie oder der Tierpflege. Gelänge es, diese
jungen Menschen noch stärker für Berufe mit Engpässen zu begeistern, könnte ein
Teil des Fachkräftebedarfs gedeckt und zugleich weiteren Jugendlichen eine
Ausbildung ermöglicht werden.

Die Studie spricht sich daher für eine noch intensivere Beratung bei der
Berufsorientierung aus. So könnten Jugendliche besser in die Lage versetzt
werden, die Arbeitsmarktchancen von Ausbildungsberufen
<http://www.bmwi.de/DE/Themen/Ausbildung-und-Beruf/ausbildungsberufe.html> zu
beurteilen. Mit zusätzlichem Know-how steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich
Jugendliche für Berufe mit Fachkräfteengpässen entscheiden und der
Bewerberüberschuss in einigen besonders nachgefragten Berufen abnimmt. Damit
könnte ein wichtiger Beitrag zum Abbau der 80.000 unbesetzt gebliebenen
Ausbildungsplätze geleistet werden, über die der DIHK berichtet hatte.

Ein weiterer Weg der Fachkräftesicherung, den die Studie vorschlägt, ist die
Gewinnung internationaler Fachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt. Dazu zählen
zum einen Menschen mit Migrationshintergrund, die bereits in Deutschland leben,
aber noch nicht in den Arbeitsmarkt integriert sind. Zum anderen können
Unternehmen Fachkräfte direkt aus dem Ausland rekrutieren. Informationen hierzu
stehen auch auf Make it in Germany (www.make-it-in-germany.com
<http://www.make-it-in-germany.com>) sowie dem BQ-Portal (www.bq-portal.de
<http://www.bq-portal.de>) bereit. Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung
(www.kompetenzzentrum-fachkraeftesicherung.de
<http://www.kompetenzzentrum-fachkraeftesicherung.de>) leistet einen wichtigen
Beitrag zur Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen beim Finden und
Binden von Fachkräften.

Die Studie steht Ihnen hier
<http://www.bmwi.de/DE/Mediathek/publikationen,did=650722.html> zur Verfügung.
Quelle: bmwi.bund.de

Von redaktion