München:

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger begrüßt
die Ankündigung der Deutschen Bahn, sich an der Wasserstoff-Logistik
beteiligen zu wollen. Wie die Bahn heute mitgeteilt hat, gibt es ein Konzept
mit Energieversorgern, um in Zukunft Wasserstoff von den Seehäfen
mit Kesselwaggons ins Landesinnere zu transportieren. Aiwanger: „Es
ist zwingend nötig, in den Erdgaspipelines zeitnah auch Wasserstoff
zu transportieren. Vorher und zusätzlich brauchen wir aber Alternativen.
Ich freue mich deshalb über die Absicht der Deutschen Bahn, sich an
der Wasserstofflogistik zu beteiligen. Für unseren Bedarf sind wir
auch auf Importe von grünem  Wasserstoff angewiesen. Um diese
Mengen ins Land zu bringen, muss der Bund Bayern und den ganzen süddeutschen
Raum vor 2030 an das nationale und europäische Wasserstoffnetz anbinden.
Bayerns energieintensive Wirtschaft darf nicht abgehängt werden und
kann nicht länger warten. Genauso brauchen wir Klarheit von der Europäischen
Union in Hinblick auf die Ertüchtigung der bestehenden Gaspipelines
für den Wasserstoffeinsatz. Unsere Netzbetreiber werden leider von
Brüssel regulatorisch ausgebremst, indem die Betreiber der jetzigen
Erdgasnetze die künftigen Wasserstoffnetze nicht betreiben sollen.


Ich frage: Wer soll es sonst bitteschön machen? Nur so besteht
doch ein wirtschaftliches Interesse, sich von Erdgas auf Wasserstoff weiter
zu entwickeln. So lange diese Fragen nicht geklärt sind, muss jede
Option genutzt werden, die Betriebe und Energieversorger mit Wasserstoff
zu beliefern. Dazu gehört auch der Transport über die Schiene.“
Aiwanger hat heuer bereits Norwegen und Schottland als mögliche Wasserstoff-Lieferländer
besucht und mit beiden Ländern Wasserstoff-Partnerschaften abgeschlossen. Aiwanger betont in diesem Zusammenhang auch den Einsatz von Wasserstoff
als zukünftigen Treibstoff. „Die Mobilität der Zukunft auf
Basis der Brennstoffzelle hat bereits begonnen. Hightech aus Bayern treibt
diesen Technologiewandel entscheidend voran. Quantron aus Gersthofen arbeitet
an Wasserstoff-Lkw mit mehreren tausend Kilometern Reichweite. Im Juni
hat die Paul Group aus Vilshofen bereits einen Lkw mit Brennstoffzelle
präsentiert. Gleichzeitig unterstützen wir mit unserem Förderprogramm
den Ausbau der Wasserstoff-Tankstelleninfrastruktur. Bayern ist also führend
in der praktischen Anwendung von Wasserstoff, auch mit großen Verbrauchern
in Raffinerien und der Industrie. Deshalb brauchen wir dringend genügend
Wasserstoff! Großes Potenzial hat der Brennstoffzellenantrieb
auch im Zugverkehr. Am Freitag hat Aiwanger als erster Vertreter der Bayerischen
Staatsregierung an der Probefahrt des künftigen Wasserstoffzuges Mireo
Plus H von Siemens Mobility teilgenommen. Dieser wird voraussichtlich 2023
erste Fahrten in Bayern absolvieren und 2024 den Probebetrieb in Bayern
aufnehmen.

Quelle: stmwi.bayern.de

Von redaktion