München:

Bundesverdienstkreuz für international bedeutenden Kunsthändler Heiner Friedrich

Kunstminister Markus Blume: „Wegbereiter für Gegenwartskunst von Weltrang in Bayern“

Der einflussreiche Kunsthändler und Kunstförderer Heiner Friedrich hat am Montagnachmittag in München das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgehändigt bekommen.

„Sie haben sich wie kaum ein anderer um die Gegenwartskunst in Bayern verdient gemacht, indem Sie hier die Werke national und international renommierter Künstlerinnen und Künstler verankert und zum Leuchten gebracht haben“, betonte Kunstminister Markus Blume anlässlich der Aushändigung, die durch den Amtschef des Kunstministeriums, Ministerialdirektor Dr. Rolf-Dieter Jungk, vorgenommen wurde.

Einflussreiche Avantgarde-Galerie in selbst renovierter Münchner Wohnung

Vom Avantgarde-Galeristen, Mäzen und Kunstförderer in München zu einem der international bedeutendsten deutschen Kunsthändler: In einer selbst renovierten Wohnung in der Münchner Maximilianstraße 15 eröffnete Heiner Friedrich bereits 1963 zusammen mit seiner ersten Frau Six Friedrich und Franz Dahlem die Galerie „Friedrich & Dahlem“. Es war der Ausgangspunkt für Friedrichs Aufstieg zu einer Kunsthändler-Persönlichkeit, die die zeitgenössische Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt und bereichert hat wie kaum jemand anderes.

In rascher Folge wurden in der Münchner Galerie, die ab 1966 Galerie Heiner Friedrich hieß, in teilweise aufsehenerregenden Ausstellungen Arbeiten von international anerkannten Künstlerpersönlichkeiten gezeigt – so etwa von Gerhard Richter, Cy Twombly, Georg Baselitz, Robert Rauschenberg, Blinky Palermo, Sigmar Polke oder Andy Warhol. Innerhalb eines Jahrzehnts entwickelte sich die Galerie Heiner Friedrich zu einer der einflussreichsten Avantgarde-Galerien der westlichen Welt. Sie hatte entscheidenden Anteil daran, dass sich das bis dahin ausgesprochen konservative Kunstklima in München für die zeitgenössische Kunst öffnete und die bayerische Landeshauptstadt sich seitdem zu einem wichtigen Standort für die moderne und zeitgenössische Kunst entwickelt hat.

Schritt nach Big Apple – enge Beziehung zu München und Bayern blieb

1973 wagte Friedrich den Schritt in die Glamour-Metropole New York und eröffnete dort die Heiner Friedrich Gallery. Seine enge Beziehung zu München blieb bestehen. Er unterstützte die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen nach der Eröffnung der Pinakothek der Moderne beim Ausbau von Sammlungsschwerpunkten und der wegweisenden Konzeption von Künstlerräumen. 1974 war Friedrich Initiator und Mitbegründer der Dia Art Foundation in New York, einer der bedeutendsten mäzenatischen Kunststiftungen mit eigener Sammlung.

Darüber hinaus vernetzt Friedrich auch den ländlichen Raum Bayerns mit weltweiten Stätten zeitgenössischer Kunst: 2010 wurde die Stiftung „DASMAXIMUM KunstGegenwart Traunreut“ gegründet. Im Jahr darauf folgte in dem ehemaligen Firmengebäude seines Vaters, des Unternehmers Harald Friedrich, die Eröffnung eines bedeutenden Museums mit großen Werkblöcken von Georg Baselitz, John Chamberlain, Imi Knoebel, Uwe Lausen, Andy Warhol und Maria Zerres. Dabei ist es Friedrich im Sinne der Inklusion wichtig, auch sonst „museumsfernes“ Publikum zu erreichen. So sollen zum Beispiel Demenzkranke, Besucherinnen und Besucher von Einrichtungen für psychisch Kranke oder Förderschülerinnen und -schüler angesprochen werden.

Quelle:stmwk.bayern.de

Von redaktion