München:

Huml: Schwangere sollten auch an Silvester auf Alkohol verzichten – Bayerns Gesundheitsministerin: Die Risiken für ungeborene Kinder sind erheblich

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat mit Blick auf die anstehenden Silvester-Feiern davor gewarnt, die Risiken durch Alkohol in der Schwangerschaft zu unterschätzen. Huml betonte am Montag: „Schon ein geringer Alkoholkonsum der schwangeren Mutter kann zu erheblichen gesundheitlichen Folgen für das ungeborene Kind führen. Es sind Fehlbildungen, Entwicklungsstörungen und geistige Behinderungen möglich. Deshalb ist es wichtig, dass werdende Mütter konsequent auf Alkohol verzichten.“

Etwa ein Drittel aller Frauen in Deutschland trinkt Fachleuten zufolge Alkohol in der Schwangerschaft. Experten gehen davon aus, dass in Deutschland jährlich rund 4.000 Kinder mit dem sogenannten Fetalen Alkoholsyndrom (FAS) geboren werden. Schäden durch Alkoholkonsum während der Schwangerschaft, bei denen kein Vollbild des FAS vorliegt, werden als Fetale Alkoholspektrumstörungen (FASD) bezeichnet und sind somit noch wesentlich häufiger. Schätzungen zufolge kommen in Deutschland pro Jahr etwa 10.000 alkoholgeschädigte Kinder mit FASD zur Welt. Auf Bayern übertragen wären etwa 2.000 Neugeborene pro Jahr von FAS oder FASD betroffen. Gerade bei den leichteren Alkoholspektrumstörungen ist aber von einer erheblichen Dunkelziffer auszugehen.

Huml unterstrich: „Mein Ziel ist es, das Bewusstsein für die Risiken von Alkoholkonsum während der Schwangerschaft weiter zu erhöhen. Um den Schutz ungeborener Kinder vor Alkohol auszubauen und die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit FASD zu verbessern, unterstützt das bayerische Gesundheitsministerium seit Dezember vergangenen Jahres das dreijährige Pilotprojekt ‚Deutsche FASD KOMPETENZ ZENTRUM Bayern‘ in München.“

Die Ministerin, die approbierte Ärztin ist, erläuterte: „Viele Kinder, die von Alkoholspektrumstörungen betroffen sind, sind ein Leben lang auf Unterstützung angewiesen. Ziel des Pilotprojekts ist es langfristig, die Erkenntnisse aus Bayern auch auf andere Bundesländer zu übertragen.“

Der Bund und der Freistaat Bayern fördern das Projekt anteilig. So unterstützt das Bundesministerium für Gesundheit das Projekt mit insgesamt rund 240.000 Euro. Das bayerische Gesundheitsministerium stellt eine Fördersumme von insgesamt rund 480.000 Euro zur Verfügung.

Huml fügte hinzu: „Mit unserer Präventionskampagne ‚Schwanger? Null Promille!‘ klären wir seit 2012 über die Gefahren des Alkoholkonsums in der Schwangerschaft auf. In acht Sprachen wird erläutert, warum Alkoholkonsum während der Schwangerschaft ein Risiko ist und wo es in Bayern Beratung und Hilfe zu diesem Thema gibt. Seit dem Start im Jahr 2012 hat das bayerische Gesundheitsministerium 690.000 Euro in die Aufklärungskampagne investiert.“

Die Präventionskampagne „Schwanger? Null Promille!“ findet sich auch im Internet unter www.schwanger-null-promille.de

Quelle: stmgp.bayern.de

Von redaktion