Berlin – Paris:

Anlässlich der Unterzeichnung des Aachener Vertrags haben Deutschland und Frankreich die Gründung gemeinsamer Kulturinstitute bekannt gegeben. Als erste Standorte für deutsch-französische Kulturinstitute sind Bischkek, Erbil, Rio de Janeiro und Palermo vorgesehen.
Michelle Müntefering, Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik, erklärte dazu heute (22.01.):
„Was als deutsch-französische Vision begann, wird heute Wirklichkeit: Wir schaffen gemeinsame deutsch-französische Kulturinstitute, intensivieren unsere kulturelle Zusammenarbeit in Drittstaaten und zeigen Verantwortung für Europa. Mit den gemeinsamen Kulturinstituten konkretisieren wir unsere Bereitschaft, Hand in Hand die kulturelle Zukunft Europas zu gestalten. Die voll integrierten Institute in Bischkek, Erbil, Rio de Janeiro und Palermo werden zeigen: Die europäische Zusammenarbeit im kulturellen Bereich kann nur gelingen, wenn wir nationale Gräben überwinden und unsere Institutionen eng miteinander verzahnen.“

fran
Hintergrund
Deutschland und Frankreich haben im Deutsch-Französischen Ministerrats vom  Juli 2017 vereinbart, bis 2020 mindestens zehn neue gemeinsame deutsch-französische Kulturinstitute zu gründen.  Aus Anlass der Unterzeichnung des Aachener Vertrags geben beide Regierungen bekannt, in einem ersten Schritt vollintegrierte Kulturinstitute an den Orten Rio, Bischkek, Erbil, und Palermo zu schaffen.  In der Praxis bedeutet dies, dass an diesen Standorten Goethe-Institut und Institut Français in einer integrierten lokalen Struktur aufgehen. Die integrierten Institute werden über einen gemischten zweisprachigen Mitarbeiterstab unter der Leitung einer Person verfügen, die entweder vom Goethe-Institut oder dem Institut Français gestellt wird.
Der Standort Erbil ist ein Symbol dafür, dass Deutschland und Frankreich auch über ihr kulturpolitisches Engagement  ein deutsch-französisches Zeichen der Hoffnung und des Engagements für den Wiederaufbau in Irak setzen wollen.
An weiteren Standorten werden Gemeinsame Institute entstehen, die entweder dem bereits seit 2004 bestehenden semi-integrierten „Gemeinsamen deutsch-französischen Kulturzentrum“ in Ramallah folgen oder als „Orte der Kultur“ über eine lokale Projektzusammenarbeit strukturiert sind, wie sie bereits in der Türkei seit 2016 existiert.  In der ersten Phase sind hierfür vorgesehen: Atlanta, Cordoba in Argentinien, Glasgow, Minsk und in Gaza. In der mittel- bis langfristigen Planung für weitere deutsch-französische Kulturinstitute befinden sich außerdem die Standorte Ulan Bator, Manchester, Pristina, Dschuba und Mariupol.

Quelle:auswaertiges-amt.de

Von redaktion